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3. September 2020 | 16:40 Uhr
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Müssen Flugreisende mit einem Chaos-Winter rechnen?

Noch bevor der ersehnte Neustart Fahrt aufgenommen hat, sind die Flugpläne wichtiger Carrier schon wieder Makulatur. Aufgrund der Reisewarnungen für wichtige Urlaubsziele und der anstehenden Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten werden Kapazitäten und Frequenzen ausgedünnt.

Flugzeug im Gewitter

Reisewarnungen und Quarantänepflicht werfen die Flugpläne über den Haufen

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"Wir werden nicht Hals über Kopf die Flüge zusammenstreichen", hatte Eurowings-Chef Jens Bischof vor kurzem noch auf die Frage erklärt, ob Reisende damit rechnen könnten, gebuchte Flüge auch wie geplant nutzen zu können. Condor-Chef Ralf Teckentrup hatte bereits Ende Juni, kurz nach der Wiederaufnahme touristischer Reisen nach Spanien, versichert: "Wir bieten nur Flüge an, die auch stattfinden."

Doch daraus dürfte nichts werden. Reisewarnungen für wichtige Ziele wie Spanien und Kroatien bringen zusammen mit dem Plan der Bundesregierung, für Reiserückkehrer aus Risikogebieten eine verpflichtende Quarantäne zu verordnen, die frühestens nach fünf Tagen per PCR-Test abgekürzt werden kann, die Nachfrage zum Erliegen.

Ticketverkäufe brechen ein

Nach dem Beschluss von Bund und Ländern von vergangener Woche habe sich die Buchungssituation bei Eurowings deutlich verschlechtert, sagte Bischof am Mittwochabend im Hamburger Luftfahrt-Presse-Club. So seien etwa die Ticketverkäufe für Palma de Mallorca um die Hälfte eingebrochen. Das zwinge Eurowings, wieder Flüge aus dem System zu nehmen.

Noch vor Kurzem habe seine Fluggesellschaft geplant, von September an wieder 60 statt bislang 50 ihrer insgesamt 100 Flugzeuge einzusetzen, so Bischof. Angesichts der sinkenden Nachfrage werde man nun aber "eher unter die 50 Maschinen gehen", zitiert der "Spiegel" den Manager.  

"Angebot marktgerecht anpassen"

Auf Anfrage von Reise vor9 zu den Konsequenzen von Reisewarnungen und Quarantänepflicht erklärt Eurowings, man werde "das Programm marktgerecht anpassen und Kapazitäten reduzieren". "Nichtsdestotrotz fliegen wir natürlich alle unsere Gäste im Rahmen unserer Rückfluggarantie sicher nach Hause", versichert der Carrier. Kein Fluggast, der mit Eurowings auf die Kanaren geflogen sei, müsse deshalb Sorge um seine Rückreise haben.

Die Anpassungen sollen "aufgrund der volatilen Marktlage kurzfristig“ erfolgen", erklärt Eurowings weiter. Das bedeutet vor allem, dass Reisende, die in den nächsten Wochen nach Spanien oder Kroatien reisen wollen, kaum auf ein stabiles Angebot zählen können. Auch beim Konkurrenten Tuifly dürften viele Streichungen anstehen –  schließlich bietet der Konzern Spanien wegen der Reisewarnung für Pauschalreisen vorerst nicht mehr an. Billigflieger Ryanair hatte bereits vor einigen Tagen angekündigt, das Angebot gegenüber bisherigen Plänen im September um 20 Prozent auszudünnen.

Dreiecksflüge und Aussetzung schwacher Verkehrstage

Condor erklärt auf Anfrage, für eine klare Aussage zu den Auswirkungen der jüngsten Reisewarnungen auf die Buchungen sei es noch zu früh, es sei aber zu erwarten, dass sich die Reisewarnung auch auf die Buchungseingänge für Flüge auf die Kanarischen Inseln auswirken werde. Man prüfe bei Bedarf "Flugplananpassungen", möglich wären beispielsweise Dreiecksflüge, bei denen vereinzelt Flüge auf die Kanaren zusammengelegt werden, aber auch einzelne Flüge, die an weniger stark nachgefragten Verkehrstagen aus dem Flugplan genommen würden.

Bereits in den Vorjahren sorgten zahlreiche kurzfristig geänderte Abflughäfen und Abflugzeiten bei Reisebüros und ihren Kunden für Verdruss. In diesem Jahr, so die allgemeine Befürchtung, könnte es noch schlimmer kommen. "Ich kann mich über neue Buchungen gar nicht richtig freuen,“ sagte ein Reisebüroinhaber im Gespräch mit Reise vor9. "Denn ob die Flüge tatsächlich so stattfinden, wie sie gebucht werden, wissen wir nicht.“

Christian Schmicke

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