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26. November 2018 | 17:13 Uhr
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Nun dünnt auch United das Bordpersonal aus

Erst sparte Delta Airlines Flugbegleiter ein. Dann dachte die Lufthansa laut darüber nach und rief damit die Gewerkschaften auf den Plan. Nun hat Star-Alliance-Partner United Airlines angekündigt, mit weniger Bordpersonal auf der Langstrecke zu fliegen. Jetzt droht auch bei United Ärger mit den Gewerkschaften.

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United Airlines kündigte ihre Sparmaßnahme auf "einigen Flügen" in einem Nebensatz an. In einem Schreiben an die Mitarbeiter lobte das Unternehmen zunächst die Effizienzsteigerung in der Kabine. Man habe schon einiges erreicht, doch man müsse noch mehr tun. So würden die Speisen für die Passagiere der Polaris-Business-Class ab 1. Februar schon am Boden auf Tellern angerichtet. Deshalb entfalle die Position des Flugbegleiters in der mittleren Bordküche. Neben dieser Effizienz-Steigerung sei auch die Anpassung der Kabinencrew bei Langstreckenflügen an die Konkurrenz wie zum Beispiel Delta Airlines notwendig.     

Die Empörung bei der US-Gewerkschaft "Association of Flight Attendants-CWA", die die Interessen von 50.000 Flugbegleitern vertritt, war groß. Sie konterte mit einer Mitteilung an ihre Mitglieder, die mit "Gut gemacht! Hier ist Deine Bestrafung"" überschrieben war. Insgesamt werde durch diese Personaleinsparungen von United der Service während des Flugs schlechter, die Kabinencrew müsse mehr arbeiten und die Situation der Flugbegleiter verschlechtere sich.

Branchenweiter Trend

Lufthansa, die ebenfalls Personal einsparen möchte, hat ein anderes Konzept. Durch Neuorganisation will sie einen Flugbegleiter einsparen, dessen Aufgaben die Purser übernehmen sollen. Genauer gesagt geht es um „Purser 2“, der gemeinsam mit Purser 1 den Flugbegleitern im Flugzeug vorsteht. Bislang kümmert sich Purser 2, neben seinen administrativen Aufgaben, um Spezialfälle wie Sonderbetreuungen oder Trouble Shooting. Nun soll er auch noch Getränke und Mahlzeiten ausgeben. Allerdings machte die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo gleich deutlich, dass sie das nicht mitmachen werde. Es war sogar von Streik die Rede. Lufthansa ruderte zurück – und verlagerte den Konflikt in die Zukunft. Denn bei allen Pursern, die neu angestellt werden, soll die neue Einsatzmöglichkeit im Vertrag festgeschrieben werden. Bislang fliegt Lufthansa mit zehn Flugbegleitern, künftig könnten es nur noch neun sein.

United Airlines sicherte zwar zu, dass es keine Entlassungen geben werde, dennoch könnte die Bezahlung betroffener Crew-Mitglieder geringer ausfallen. Andererseits würden derzeit 2.000 neue Flugbegleiter bei United eingestellt, im kommenden Jahr gebraucht würden, heißt es im Schreiben von United an die Mitarbeiter.  

Thomas Horsmann

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