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29. April 2021 | 16:58 Uhr
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Prozess gegen Mannheimer Reisebetrüger läuft

Der in Untersuchungshaft sitzende Angeklagte soll unter anderem als Veranstalter und als Reisemittler von 43 Kunden Anzahlungen in Höhe von insgesamt fast 136.000 Euro auf gebuchte Reisen kassiert haben, die wegen der schlechten finanziellen Lage seines Unternehmens nie zustande kamen.

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Vor dem Mannheimer Landgericht steht ein Mann, der Kunden um insgesamt 136.000 Euro geprellt haben soll

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Laut einer Mitteilung des Mannheimer Landgerichts soll der Angeklagte seit 2011 im Internet unter verschiedenen Firmenbezeichnungen Reisen angeboten haben und dabei sowohl als Reisevermittler als auch als Reiseveranstalter aufgetreten sein. Seit Anfang 2017 sei er zunächst als eingetragener, ab Anfang August 2018 als faktischer Geschäftsführer eines Reiseunternehmens mit Sitz in Mannheim und ab Herbst 2016 als faktischer Geschäftsführer eines weiteren Unternehmens mit Sitz in Chemnitz aufgetreten.

Schon beim Insolvenzantrag wurde wohl gemogelt

Das Mannheimer Unternehmen sei, wie der Angeklagte gewusst habe, seit Anfang November 2018 zahlungsunfähig gewesen sein, heißt es weiter. Dennoch habe der Mann es vorsätzlich unterlassen, den erforderlichen Insolvenzantrag zu stellen. Außerdem soll er seit Anfang Januar 2017 vorsätzlich die Führung der Bücher der Gesellschaft unterlassen und zudem vorsätzlich den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2017 nicht erstellt haben. Im Rahmen der Insolvenzantragstellung habe er ein im Eigentum der Firma stehendes Fahrzeug verschwiegen und zudem eingehende Zahlungen von Kunden in Höhe von insgesamt rund 12.290 Euro auf das Konto der Chemnitzer Firma überwiesen und damit der Insolvenzmasse entzogen.

Trotz Pleite weiter Kundengelder kassiert

Zwischen Januar 2017 und Anfang Februar 2019 habe er durch unwahre Angaben in 43 Fällen Kunden dazu gebracht, Anzahlungen in Höhe von rund 113.900 Euro auf gebuchte Reisen zu leisten. Dem Angeklagten, der die Gelder unter anderem zur Finanzierung seiner eigenen Reisen, seines Geschäftsbetriebes und seines Lebensunterhaltes verwendet haben soll, sei dabei von Anfang bewusst gewesen, "dass die Durchführung der gebuchten Reisen aufgrund seiner schlechten finanziellen Lage sowie der schlechten finanziellen Lage der Firma letztlich vom Zufall abhing", teilt das Gericht mit. Die Reisen hätten schließlich nie stattgefunden.

Sogar noch Corona-Überbrückungshilfe kassiert

Darüber hinaus habe der betrügerische Unternehmer nach Stellung des Insolvenzantrages in vier Fällen gutgläubige Kunden unter Vorspiegelung der Leistungsfähigkeit seiner Mannheimer Firma zur Buchung von Reisen veranlasst, wobei den Kunden aufgrund der erfolgten Zahlungen ein Schaden in Höhe von weiteren 22.000 Euro entstanden sei. Darüber hinaus soll der Angeklagte zur Erlangung von Corona-Soforthilfen wahrheitswidrige Angaben über die Gründe für die schlechte finanzielle Situation der Mannheimer Reisefirma gemacht und dadurch Zahlungen im Rahmen der Sofort- beziehungsweise Überbrückungshilfe in Höhe von insgesamt rund 16.500 Euro erhalten haben.

Für den Prozess sind insgesamt 13 Termine angesetzt, der letzte am 10. Juni.

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