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13. Juli 2018 | 13:21 Uhr
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Ryanair und Lufthansa keilen sich

Harte Bandagen sind in der Luftfahrbranche üblich. Was sich gerade zwischen Ryanair und Lufthansa abspielt, überschreitet allerdings die Grenzen dessen, was man als Beobachter im Fluggeschäft gewohnt ist. Das Ganze begann eigentlich mit einer positiven Nachricht für den irischen Billigflieger, der die österreichische Laudamotion nach einer Entscheidung der EU-Kommission wie gewünscht zu 75 Prozent übernehmen darf. Das allerdings stellt die Airline nicht zufrieden. Denn sie beschuldigt Lufthansa, die Entwicklung von Laudamotion absichtlich zu behindern. Die Liste der Vorwürfe ist beachtlich: "Lufthansa hat zwei der elf Flugzeuge nicht übergeben, wie sie es aufgrund der Entscheidung EU-Wettbewerbshüter im Fall der Übernahme von Air Berlin hätte tun müssen", so Ryanair in einer Pressemitteilung. Einige Jets träfen erst zum Ende der Sommersaison ein. Daher habe Laudamotion mehrere Slots nicht belegen können.

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Außerdem erklärt Ryanair, dass Lufthansa die Zahlung von mehr als 1,5 Millionen Euro an Gebühren für Wet-Lease-Dienste, die Laudamotion für Eurowings zwischen März und Mai vornahm, mutwillig verzögert habe. "Wir bitten die EU-Wettbwerbshüter,  aktiv zu werden und jegliche weiteren Versuche seitens Lufthansa, dem Wettbwerb zu schaden, zu verhindern"

Die attackierte Lufthansa reagierte scharf. "Die Behauptungen entbehren jeder Grundlage", heißt es in einer Mitteilung. Man habe die Auflagen der EU-Kommission "vollständig erfüllt". Laudamotion habe sich selbst entschlossen, die Flieger nicht zu kaufen, sondern zu leasen. Dabei sei es zu Zahlungsproblemen gekommen. Die Airline sei "den vertraglich vereinbarten Zahlungsverpflichtungen zuletzt zum wiederholten Male nicht wie vereinbart nachgekommen", erklärt Lufthansa. Da auch bei der Eurowings Gruppe aktuell Bedarf an Flugzeugen bestehe, habe Lufthansa von ihrem mit Laudamotion für den Fall eines Vertragsverstoßes vereinbarten Kündigungsrecht Gebrauch gemacht und die Leasingverträge für neun Flugzeuge aufgrund nicht erfolgter Zahlung gekündigt.

Als Reaktion auf Lufthansas Vorwürfe legte Ryanair erneut nach. In einer späteren Mitteilung bekräftigten die Iren ihre Behauptung, Die Erklärung der Lufthansa, sie habe alle Anforderungen der Europäischen Kommission hinsichtlich der erforderlichen Überführung von Flugzeugen an Laudamotion vollständig erfüllt, sei s"chlichtweg falsch", so Ryanair. Lufthansa habe sich bereit erklärt, elf Flugzeuge zu Laudamotion zu transferieren, doch bis zum 13. Juli habe sie nur neun Flugzeuge ausgeliefert.

Christian Schmicke

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