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5. Februar 2019 | 13:15 Uhr
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So reagiert die Branche auf die Germania-Pleite

Nach dem keineswegs unerwarteten, dann aber doch plötzlichen Aus der Fluggesellschaft sind Veranstalter und Reisebüros um Schadensbegrenzung bemüht. Reisebüromitarbeiter berichten in Social-Media-Foren von besorgten Kunden und besetzten Hotlines. Die Veranstalter arbeiten daran, Urlauber in den Zielgebieten und solche, die ihre Reise in den nächsten Tagen antreten wollten, auf andere Maschinen umzubuchen. Von Tui heißt es, man habe sofort reagiert und buche betroffene Gäste sukzessive auf alternative Flugverbindungen um. Die konzerneigene Airline Tuifly stehe zudem in Kontakt mit den Flughäfen und anderen Partnern, um zu prüfen, welche zusätzlichen Angebote umgesetzt werden könnten.

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Urlauber, die von Flugveränderungen betroffen seien, würden aktiv informiert, versichert Tui. Auch die Heimreise von Kunden in den Urlaubsgebieten werde sichergestellt. Sollten zusätzliche Übernachtungen anfallen, sorge Tui für die Unterbringung und Verpflegung im Urlaubsziel und übernehme zusätzlich anfallende Kosten. Von Alltours heißt es, der Veranstalter werde auch bei Kunden, bei denen die An- oder Abreise kurz bevorstehe, für die notwendige Ersatzbeförderung sorgen. Am Dienstag werde es allerdings „zu einigen Einschränkungen und Verzögerungen kommen“.

Thomas Cook hat unterdessen Thomas Cook alle Reiseverträge von Gästen mit Abflug am 5. Februar gekündigt. Der Fokus bei der Erstellung eines Ersatzfliugplans liege zunächst darauf, bereits gereiste Pauschalreisekunden aus den Urlaubsgebieten zurück nach Deutschland zu holen, heißt es aus Oberursel. Bis zum frühen Nachmittag habe man für fast alle Pauschalreisegäste, die für Dienstag eine Rückreise mit Germania gebucht hätten, alternative Rückflüge nach Deutschland organisiert. Im übrigen sei man dabei, alle Kunden chronologisch nach Reisetermin zu kontaktieren und ihnen eine Flugalternative anzubieten.

"Rettungs-" und Sondertarife von der Konkurrenz

Während auf Reisebüros und Veranstalter Kosten und Mehrarbeit zukommen, hat die Germania-Pleite für die anderen Airlines durchaus auch positive Seiten. Schließlich sind deren Kapazitäten Anfang Februar meist nicht ausgelastet. Mehrere Airlines bieten Germania-Kunden, die ihren Flug nicht als Teil einer Pauschalreise gebucht haben, Sonderkonditionen.

So will Lufthansa Passagieren auf Europa-Flügen von und nach Deutschland bei Verfügbarkeit 50 Euro zuzüglich Steuern berechnen. Für Strecken zwischen Deutschland und dem Nahen Osten zahlen Germania-Passagiere 200 Euro plus Steuern. Die Tickets sollen "in den kommenden Tagen buchbar sein", heißt es, die Konditionen gelten bis Ende Februar. Auch die Tochter Eurowings, deren Streckennetz laut Lufthansa die größten Überschneidungen mit dem von Germania hat, bietet Sondertarife für Rückflüge nach Deutschland an. So könnten betroffene Kunden einen Eurowings-Flug buchen und dann "im Nachgang 50 Prozent Rabatt auf den Preis erhalten, wenn sie entsprechende Unterlagen einreichen". Das Angebot gilt bis Ende Februar.

Ferienflieger Condor will Germania-Kunden auf Stand-by-Basis für die Hälfte des normalen Tarifs befördern. Je nach Bedarf seien auch der Einsatz größerer Maschinen auf betroffenen Strecken und Sonderflüge denkbar. Germania-Kunden, die für ihren gestrichenen Flug auf Tuifly ausweichen, sollen ebenfalls 50 Prozent des gezahlten Tarifs erstattet bekommen. Low-Cost-Carrier Easyjet richtet einen „Rettungstarif von 110  Euro ein. Sun Express legt unterdessen einen Sondertarif für Reisende ein, die wegen der Germania-Pleite in Anatolien gestrandet sind. Gästen, die dort auf einen Rückflug warten, werde ein Festpreis von 98,99 Euro angeboten.

 

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