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13. September 2016 | 13:05 Uhr
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Studie sagt Verkehrschaos nach BER-Eröffnung voraus

Da der Start des neuen Hauptstadtflughafens weiterhin in den Sternen steht, hatten die Berliner Stadtplaner eigentlich ausreichend Zeit, um sich mit den Auswirkungen des neuen Airports (BER) auf den innerstädtischen Verkehr der Metropole zu beschäftigen. Eine vom Berliner "Tagesspiegel" veröffentlichte "Verkehrsuntersuchung zur Verkehrsanbindung des Flughafen BER", in der die Auswirkungen des neuen Flughafens simuliert wurden, führt hingegen zu beunruhigenden Ergebnissen.

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So prognostizieren die Gutachter, dass die zum Flughafen führende Stadtautobahn A113 und auch die A100 wegen der zusätzlichen Verkehrsströme schon zur Eröffnung des Flughafens an Belastungsgrenzen stoßen werden, was zu langsamen Geschwindigkeiten, Staus und Ausweicheffekten führe. Dies werde nicht nur für Passagiere, sondern auch für Anwohner von angrenzenden Haupt- und Nebenstraßen zu einer Belastung. Um zum Flughafen zu gelangen, müssten die Fluggäste deutlich mehr Zeit als heute einplanen. Insbesondere zu Stoßzeiten sei eine deutliche Zunahmen der Reisezeiten zu erwarten, heißt es.

Für das Gutachten haben die Experten zwei Szenarien simuliert. Eines geht von 30 Millionen, das andere von 40 Millionen Passagieren aus, die im Jahr 2020 erwartet werden. Wenn 60 Prozent mit dem Auto an- oder abreisten, seien täglich 100.000 bis 131.000 Fahrzeuge vom oder zum Flughafen unterwegs. Schon heute kommt es auf der A113 und der A100 oft zu Staus. Um etwa vom Dreieck Funkturm zum Airport zu gelangen, müssten Autofahrer derzeit im Schnitt knapp 22 Minuten, in den Spitzenzeiten rund 29 Minuten aufwenden. Bei einem jährlichen Fluggastaufkommen von 30 Millionen Passagieren seien Reisezeiten von bis zu 49 Minuten zu erwarten. Bei jährlich 40 Millionen Passagieren müsse man gar von einer glatten Stunde ausgehen.

In der Konsequenz bedeute die Überlastung der Verkehrswege nicht nur höhere Fahrzeiten für einen Großteil der Verkehrsteilnehmer in der Stadt, einen höheren Schadstoffausstoß und mehr Lärmbelastung. Auch für den Flughafen selbst führt die schlechte Erreichbarkeit wohl zu Wettbewerbsnachteilen.

Für Entlastung könnte der öffentliche Nahverkehr sorgen. Allerdings müsste dazu der Takt, in dem die Züge und Busse fahren, weiter verdichtet werden. Doch haben Berlin und Brandenburg gegenüber den Baugenehmigungsbehörden nach Informationen des „Tagesspiegel“ ausgeschlossen, dass bis 2019 zusätzliche Züge für die Strecken zum neuen Flughafen bestellt werden. Dies sei eine Bedingung gewesen, um das akute Brandschutz- und Genehmigungsproblem um den Bahnhof und das Terminal lösen zu können.

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