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23. März 2020 | 13:33 Uhr
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Südafrikanischer Hotelmagnat Sol Kerzner verstorben

Der Gründer der Hotelgruppe Southern Sun, Sun International und Kerzner International sowie der Hotelmarken Atlantis und One & Only, ist im Alter von 84 Jahren an einem Krebsleiden verstorben. Der Südafrikaner zählte zu den prägenden Figuren der Hotel- und Resort-Industrie.

Kerzner Sol

Sol Kerzner prägte die Hotelindustrie

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Kerzner wurde 1935 als Sohn russischer Einwanderer Im südafrikanischen Johannesburg geboren. Als jüngstes von vier Geschwistern wuchs er in einem rauen Arbeiterklasse-Viertel auf. Im Alter von zwölf Jahren begann er mit dem Boxen und brachte es in der Disziplin bis zum Weltmeister im Weltergewicht.

Kerzners Karriere in der Hotelindustrie begann 1962. Damals gab er den Beruf des Buchhalters auf und kaufte ein kleines Gasthaus in Durban. Aus einem heruntergekommenen Etablissement wurde eines der beliebtesten Hotels in der Umgebung. Das baute er mit dem The Beverly Hills, Umhlanga Rocks das erste Fünf-Sterne-Hotel Südafrikas an einem verlassenen Küstenabschnitt nördlich von Durban. Hinzu kamen später das Elangeni Hotel mit 450 Zimmern am Strand von Durban und, zusammen dem Brauereikonzern mit South African Breweries die Southern Sun Hotels.

Mega-Resort Sun City polarisiert

Kerzners monumentalstes, aber auch umstrittenstes Projekt war die Gründung von Sun City. Hier, in einem Gebiet nördlich von Johannesburg. Von 1975 an wurden in zehnjähriger Bauzeit vier Hotels, ein künstlicher See, zwei turnierfähigen Gary-Player-Golfplätzen und eine Indoor-Arena mit 6.000 Sitzplätzen errichtet. Im Zuge zunehmender weltweiter Proteste gegen die Apartheid-Politik Südafrikas wurde das Vorzeigeprojekt der südafrikanischen Hotellerie aber auch immer mehr zu einem Kristallisationspunkt von Auseinandersetzungen.

Für das weiße Südafrika sollte Sun City als liberaler Beleg der eigenen Weltläufigkeit dienen. Der Resort- und Kasinokomplex im formal unabhängigen Staat Bophuthatswana lag, in dem es keine Diskriminierungsgesetze gab. Dort traten einerseits berühmte Künstler wie Queen, Frank Sinatra, Liza Minelli und Shirley Bassey auf, doch auch die Gegenseite verschaffte sich Gehör. 1985 brachten es die “Artists United Against Apartheid”, um den Protestsong “(I ain’t gonna play) Sun City” in die Charts und ins Bewusstsein einer breite Öffentlichkeit.

1994, nach den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika, wurde Kerzner vom neugewählten Präsidenten Nelson Mandela gleichwohl gebeten, die VIP-Veranstaltung zur Amtseinführung des Präsidenten zu organisieren, an der viele führende Politiker und Staatschefs der Welt teilnahmen. Zwischen dem Hotelier und dem früheren Freiheitskämpfer soll sich in der Folge eine Freundschaft entwickelt haben.

Projekte außerhalb Afrikas

1994 startete Kerzner auch seine erste große Akquisition außerhalb Afrikas - das Paradise Island Resort auf den Bahamas. Aus der aufwändigen Sanierung des Anwesens entstand ein Resort mit 2.300 Zimmern. Durch spätere Erweiterungen der Hotels Atlantis of The Cove und The Reef kamen weitere 1.100 Zimmer dazu.

Zu dieser Zeit arbeitete Sol Kerzner mit seinem Sohn Butch zusammen. 1996 errichteten beide ihr erstes Kasino-Resort in den USA - The Mohegan Sun. Zudem gründeten sie  die One & Only Resorts mit Luxusresorts auf den Bahamas, in Mexiko, Mauritius, auf den Malediven, in Südafrika und in Dubai. 2006 kam Butch Kerzner, der kurz zuvor die Rolle des CEO von Kerzner International übernommen hatte, bei einem Hubschrauber-Unfall auf der Suche nach Standorten in der Dominikanischen Republik ums Leben. Der Vater übernahm die Chefrolle daraufhin wieder selbst.

Das 2008 eröffnete Atlantis Resort auf The Palm in Dubai mit 1.500 Zimmern beherbergt das größte Aquarium und den größten Wasserpark im Nahen Osten, luxuriöse Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants mit international bekannten Starköchen. 2009 kehrte Kerzner nach Afrika zurück, um das Mazagan Beach Resort mit 500 Zimmern in Marokko zu erschließen und eröffnete zudem das One & Only Cape Town an der berühmten Waterfront. 2012 kündigte die One&Only-Gruppe Projekte in China, Australien und Montenegro an, und im darauf folgenden Jahr wurden die Pläne für das dritte Atlantis-Resort auf der chinesischen Insel Hainan bekanntgegeben.

2014 zog sich Kerzner schließlich als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens zurück.

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