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14. April 2020 | 16:20 Uhr
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Tauziehen um die Zukunft von Condor

Nachdem der designierte Investor PGL wegen eigener wirtschaftlicher Probleme das Handtuch geworfen hat, werden die Spekulationen um den vorübergehenden Einstieg eines Treuhänders, der die Geschäfte der Fluggesellschaft im Auftrag der Bundesregierung überwacht, lauter. Gewerkschaften fordern schnelle staatliche Hilfe.

Condor Boeing 767

Für Condor geht es mal wieder um alles

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Das Unternehmen sei "in fortgeschrittenen Gesprächen" mit der Bundesregierung, erklärte eine Sprecherin der Fluggesellschaft. Ein Ergebnis lag bis Dienstagnachmittag allerdings nicht vor. Neben der in Medienberichten am häufigsten genannten Treuhänderstruktur gibt laut Condor "verschiedene Optionen für die zukünftigen Eigentumsverhältnisse" bei der Ferienfluggesellschaft. Eine teilweise Verstaatlichung hält Condor nach Agenturmeldungen für unwahrscheinlich. In jedem Fall beabsichtige man, "das Schutzschirmverfahren bald zu verlassen", heißt es.

Gewerkschaften fordern Staatshilfe

Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit fordern ein stärkeres Engagement des Staates. Es wäre ein "fatales Signal", wenn der Staat als erster Gläubiger Condor "den Saft abdrehe", erklärte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies. Der Ferienflieger sei ohne eigenes Verschulden in das Schutzschirmverfahren gerutscht und stehe nun "transparent und gut saniert da".

Der Staat sollte sich an den wichtigen Fluggesellschaften für eine Übergangszeit direkt beteiligen und auch in den Aufsichtsräten vertreten sein, schlug der Ufo-Sprecher vor. Damit könne er Einfluss auf die Situation nach der Krise gewinnen, etwa um einen Unterbietungswettbewerb in einem schwachen Markt zu unterbinden. Auch Lufthansa solle in entsprechende Pläne eingebunden werden. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hält die Unterstützung durch die Bundesregierung ebenfalls für gerechtfertigt und bezeichnet Condor als "grundsolide". Die Mitarbeiter dürften in der Corona-Krise nicht fallen gelassen würden.

Die Zeit drängt, weil am Mittwoch eigentlich der im Zuge des Schutzschirmverfahrens gewährte KfW-Kredit über 380 Millionen Euro zuzüglich Zinsen fällig wird, mit dem Condor in den Wintermonaten hatte weiterfliegen können. Mit Hilfe der Kaufsumme der Lot-Muttergesellschaft PGL hätte der Kredit abgelöst werden sollen. Doch das Geld steht nun nicht zur Verfügung. Condor hatte bereits vor einigen Wochen neue Darlehen im Zuge der Corona-Krise beantragt. Weitere Barmittel könnten von einem Treuhandkonto fließen, auf das Kundengelder für Condor-Tickets in der Zeit nach dem Insolvenzantrag Ende September geflossen sind. Gespräche zwischen PGL und Condor über möglicherweise zu leistende Vertragsstrafen wegen des Rücktritts stehen nach Angaben der Fluggesellschaft noch aus.

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