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28. Juni 2021 | 14:05 Uhr
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Veranstalter sagen Portugal-Reisen ab

Nach der Einstufung des gesamten Landes als Virusvariantengebiet ab Dienstag haben sich die Anbieter um einen früheren Rücktransport von Gästen gekümmert, die dies wünschten. DER Touristik und Alltours sagen Portugal-Reisen bis zum 13. Juli ab, TUI cancelt alle Portugal Reisen bis zum 31. Juli.

Portugal Madeira Camara de Lobos Foto iStock Balate Dorin.jpg

Für ganz Portugal, im Bild Madeira, gilt nach der Rückkehr von der Reise eine Quarantänepflicht

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Nach der Einstufung Portugals als Virusvariantengebiet durch das Robert-Koch-Institut müssen Bundesbürger die ab Dienstag aus Portugal nach Deutschland zurückkehren, für 14 Tage in Quarantäne. Spezialist Olimar Reisen hat, wie berichtet, bereits am Freitag mit einer Rückholaktion begonnen, um Kunden, die dies wünschten, vorzeitig nach Hause zu bringen. Schauinsland-Reisen bittet Kunden, die eine Portugal-Reise mit Beginn bis zum 13. Juli gebucht haben, um eine Rückmeldung, ob sie ihren Urlaub weiterhin antreten wollen.

DER Touristik kümmerte sich nach eigenem Bekunden für Gäste, die vorzeitig ihre Rückreise antreten wollten, um entsprechende Rückflüge. Zudem sagt der Konzern alle Portugal-Reisen bis 13. Juli ab. Kunden mit Abreise bis 31. Juli könnten kostenlos auf ein anderes Ziel umbuchen, heißt es. Alltours streicht ebenfalls alle Reisen bis zum 13. Juli und bietet gebuchten Kunden nach eigenem Bekunden Alternativen in anderen Destinationen an.

Bei TUI fallen sämtliche Portugal-Reisen bis Ende Juli den neuen Reiseregeln zum Opfer. Um Kunden, die vorzeitig abreisen wollten, rechtzeitig vor Beginn der Quarantänepflicht nach Hause zu bringen, habe man bereits am Wochenende einzelne Rückflüge von den Kanarischen Inseln mit der konzerneigenen Tuifly Zwischenstopps auf Madeira einlegen lassen, erklärt der Konzern.

Reedereien planen um

Laut dem Fachportal "Touristik Aktuell" hat etwa Nicko Cruises den Gästen an Bord der "Douro Serenity" und der "World Voyager" eine vorzeitige Abreise angeboten. Zudem werden die geplanten Reisen mit der "Douro Serenity", die am 1. Juli, 8. Juli und 15. Juli starten sollten abgesagt. Für die zwei nächsten Reisen auf der "World Voyager" würden Re-Routing-Möglichkeiten geprüft.

Konkurrent Arosa führte die Reise "Douro Erlebnis", die am 30. Juni endet, bis zum Schluss planmäßig durch. Die Gäste an Bord hatten die Wahl, zurück nach Hause zu fliegen, bevor die Erklärung zum Virusvariantengebiet wirksam wird, erklärt das Unternehmen. Weitere Reisen, die am 30. Juni und am 7. Juli starten sollten, wurden abgesagt.

Bundespolizei kündigt Sonderkontrollen für Rückkehrer in Frankfurt an

Man erwarte für Dienstag acht Flüge aus Portugal, die aufgrund des Schengenstatus mit Sonderkontrollen am Gate oder am Flugzeug direkt abgedeckt würden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei laut der Nachrichtenagentur "DPA". Nach Angaben des Airports gibt es derzeit wöchentlich 159 Flugverbindungen zwischen Frankfurt und Portugal.

Kritik an undifferenzierter Einstufung

Das Portugiesische Fremdenverkehrsamt und der DRV haben sich unterdessen irritiert darüber gezeigt, dass Portugal insgesamt auf der Risikoliste des RKI hochgestuft wurde, obwohl sich das Infektionsgeschehen im Land sehr ungleich verteilt. Luis Araújo, Präsident von Turismo de Portugal, sagte in einer offiziellen Stellungnahme: "Wir sind sehr enttäuscht zu hören, dass die Bundesregierung die Entscheidung getroffen hat, ganz Portugal auf die Liste der Virusvariantengebiete zu setzen. Darunter fallen demnach auch Madeira und andere Regionen Portugals, die einige der niedrigsten Infektionszahlen innerhalb Europas aufweisen." 

Vom DRV hieß es nach Angaben der "Deutschen Presse-Agentur" ebenfalls, man hätte sich eine regionalere Betrachtungsweise gewünscht. Insbesondere Madeira weise eine sehr niedrige Inzidenz auf, die aktuell bei 16 liege, werde aber dennoch per Dienstag wie ganz Portugal als Virusvariantengebiet gelistet. Das sei "nur schwer nachzuvollziehen".

Christian Schmicke

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