Verbesserte Produktqualität soll A-Rosa Wachstum befördern
Seit Februar 2025 ist Rolf-Dieter Maltzahn (Foto) als neuer Geschäftsführer bei A-Rosa-Flusskreuzfahrten an Bord. In seiner ersten Saison will er die Auslastung der Flotte auf 90 Prozent steigern. Weitere Neubauten sind hingegen vorerst kein Thema, verrät er im Interview mit Reise vor9.

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Rolf-Dieter Maltzahn ist der neue Geschäftsführer bei A-Rosa-Flusskreuzfahrten
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Die ersten wenigen Wochen als neuer Geschäftsführer von A-Rosa Flusskreuzfahrten liegen hinter Ihnen. Wie ist Ihr erster Eindruck vom Unternehmen?
Rolf-Dieter Maltzahn: Mein erster Eindruck ist bis jetzt sehr positiv. Ich hatte mich natürlich schon vorab über das Unternehmen informiert und intensive Gespräche mit Jörg Eichler geführt. Dankenswerterweise stand er während der ersten zwei Wochen für eine Übergabe zur Verfügung. Die Entscheidung, künftig für A-Rosa zu arbeiten, fiel mir leicht, da es sich um eine tolle Marke mit engagierten Mitarbeitern und einem tollen Produkt handelt. Selbstverständlich gibt es Herausforderungen, aber genau das hat mich motiviert, diese neue Aufgabe anzunehmen.
Sie kommen aus der Pauschaltouristik und wechseln nun in das Flussgeschäft. Was sind die zentralen Unterschiede?
Der größte Unterschied liegt in der Leistungserstellung. Bei der klassischen Flugpauschalreise werden von den meisten Veranstaltern primär die verschiedenen Leistungen wie Flug, Hotel und Transfer gebündelt. Bei A-Rosa Flusskreuzfahrten sind wir selbst Leistungsersteller und können das Produkt aktiv gestalten. Das bietet uns die Möglichkeit, Kundenwünsche direkt zu berücksichtigen und innovative Konzepte zu entwickeln. Und genau darin sehe ich auch den Reiz meiner neuen Aufgabe – die enge Verzahnung zwischen Leistungserstellung und Vertrieb und natürlich den Kunden, die es ermöglicht, die Produktqualität aktiv zu gestalten.
Wie viele Mitarbeiter sind aktuell an Land und auf den Schiffen für das Unternehmen tätig?
In Rostock haben wir etwa 125 Mitarbeiter. In Chur, wo sich die Reederei befindet, arbeiten rund 30 Personen. Auf den Schiffen sind es etwa 650 feste Mitarbeiter, dazu kommen Springer, sodass wir insgesamt auf etwa 850 Personen kommen.
Und wie sieht es mit dem Umsatz für 2024 aus?
Der Umsatz liegt aktuell bei etwa 100 Millionen Euro. Der deutsche Flusskreuzfahrtmarkt bewegt sich insgesamt in einem Bereich von 600 bis 700 Millionen Euro. Wir sind also mit unserer Marke sehr gut im Markt vertreten.
Ihr Gesellschafter, die Private-Equity-Gesellschaft Duke Street, hatte vor Corona die Mehrheit an A-Rosa Flusskreuzfahrten übernommen. Gibt es bereits Pläne für einen Ausstieg?
Das ist aktuell kein Thema. Unsere Gesellschafter sind zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens, und wir arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen. Natürlich sind Private Equity Investoren darauf ausgerichtet, irgendwann auszusteigen, aber es gibt derzeit keine konkreten Pläne.
Werden Sie sich selbst auch mit einem Anteil am Unternehmen beteiligen?
Das ist momentan keine Priorität für mich. Mein Fokus liegt darauf, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Ob sich das in der Zukunft ändert, kann ich heute nicht sagen.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Produktqualität?
Unsere Schiffe waren bis jetzt in der Winterpause. Meine ersten Besuche an Bord stehen also jetzt erst an. Aber natürlich ist A-Rosa für eine sehr gute Produktqualität bekannt, was nicht heißen soll, dass es nicht Optimierungspotenzial gibt. Besonders spannend ist für mich die Frage, wie wir die bestehenden Konzepte wie unsere Genussreisen oder die Familienangebote weiterentwickeln können. A-Rosa Flusskreuzfahrten verfügt hier über einige Alleinstellungsmerkmale, die uns von Mitbewerbern unterscheiden. Diese wollen wir weiter ausbauen.
Wie hoch war die Auslastung im Jahr 2024, und was sind die Ziele für die Zukunft?
Die Auslastung lag bei etwa 85 Prozent. Da geht noch mehr, tatsächlich ist der Buchungsstand für die diesjährige Saison noch besser. Unser Ziel ist es, die 90-Prozent-Marke in 2025 zu erreichen und das wird uns mit großer Wahrscheinlichkeit auch gelingen.
Wie ist der aktuelle Vertriebs-Mix zwischen Eigen- und Fremdvertrieb?
Wir arbeiten sowohl mit stationären Reisebüros als auch mit unseren Direktvertriebskanälen. Die Verteilung liegt ungefähr bei 75 zu 25 Prozent. Der Mix ist entscheidend, um verschiedene Kundengruppen zu erreichen. Wir möchten beide Bereiche weiterentwickeln und die Digitalisierung im Vertrieb über alle Kanäle vorantreiben. Ich denke, für jeden Kanal gibt es genügend Wachstumschancen.
Was tut sich absehbar im Bereich weiterer Neubauten? Die Pläne für ein Schwesterschiff der Sena liegen ja bekanntlich auf Eis.
Es ist richtig, wir sind in Bezug auf die Neubauten "on hold". Die Preise für neue Schiffe haben sich sehr stark nach oben entwickelt. Wir warten also erst einmal ab. Mit unserer Flotte von insgesamt 15 Schiffen, davon 12 im Eigentum, sind wir aber auch jetzt schon sehr gut aufgestellt.
Abschließend: Was sind Ihre wichtigsten Ziele für die kommenden Monate?
Der Fokus liegt auf Wachstum, Produktentwicklung und Digitalisierung. Wir wollen Prozesse weiter automatisieren, um effizienter zu arbeiten und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Gleichzeitig ist mir der enge Austausch mit den Mitarbeitern wichtig, um gemeinsam die Zukunft des Unternehmens zu gestalten.
Das Gespräch führte Pascal Brückmann