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11. Juli 2018 | 10:07 Uhr
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Verkehrsträger: Bahn liegt bei Umweltbilanz deutlich vorn

Dass eine Lobbyorganisation ein bestimmtes Ergebnis zutage fördern will, wenn sie eine Studie in Auftrag gibt, ist nicht ungewöhnlich. Aber immerhin stützt sich der Umweltvergleich verschiedener Verkehrsträger durch die Allianz pro Schiene, der insgesamt 23 Verbände angehören, darunter etwa BUND, Nabu, der Verkehrsclub VCD und der Fahrradclub ADFC, auf belastbares Zahlenmaterial des Umweltbundesamtes. Sie berechnet den Ausstoß von Klimagasen und Stickoxid sowie den Energieverbrauch von Flugzeug, Bus, Bahn und Pkw bezogen auf die Verkehrsleistung in Personenkilometern.

Das Resultat ist eindeutig. So ist im Fernverkehr hinsichtlich sämtlicher Kriterien das Flugzeug das mit Abstand umweltschädlichste Verkehrsmittel. An zweiter Stelle kommt der Pkw, während der Bus innerhalb des Straßenverkehrs die geringsten Umweltbelastungen verursacht. Allerdings ist die Bahn mit ihrem Fernverkehr bei den Klimawirkungen und Schadstoffemissionen deutlich besser als der Reisebus, was im ihrem hohen Ökostrom-Anteil im Bahnstrommix zu verdanken ist. Dieser liegt mit 44 Prozent deutlich über dem durchschnittlichen Ökoanteil im deutschen Strommix von 36 Prozent. Insgesamt gelangt der Verkehrssektor lediglich auf einen Anteil erneuerbarer Energien von fünf Prozent.

Im Nahverkehr liegen die Verkehrsträger etwas dichter beieinander als im Fernverkehr. Auch hier ist der Pkw in allen Kategorien umweltschädlicher als die Eisenbahn: Bei den Treibhausgasen ist der Pkw zweimal so CO2-intensiv, beim Energieverbrauch schneidet der Zug ebenfalls um den Faktor 2 besser ab. Bei den Stickoxid-Emissionen ist der Eisenbahnverkehr zweitbestes Verkehrsmittel – hinter U- und Straßenbahnen, die heute bereits zu 100 Prozent elektrisch unterwegs sind.

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