Wachstum des Luftverkehrs gefährdet Klimaziele der EU
Eine Studie der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) warnt davor, dass die Wachstumspläne der Luftfahrtindustrie die Klimaziele der EU gefährden. Trotz nachhaltiger Treibstoffe (SAF) könnten die CO2-Emissionen bis 2050 nahezu unverändert bleiben und der Luftverkehr sein Kohlenstoffbudget bereits 2026 aufgebraucht haben.

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Wenn der Luftverkehr in Europa sich wie geplant verdoppelt, sind die Klimaziele der EU hinfällig
Die europäische Luftfahrtindustrie plane, das Passagieraufkommen bis 2050 zu verdoppeln, so T&E. Diese Wachstumspläne gefährden die Klimaziele der EU. Selbst unter optimistischen Annahmen würden die Emissionen des europäischen Luftverkehrs im Jahr 2050 immer noch 79 Millionen Tonnen CO2 betragen. Dies stehe im Widerspruch zu den Netto-Null-Zielen der EU, kritisiert die Umweltorganisation.
Effizienzsteigerungen und der Einsatz von SAF könnten die Emissionen nur begrenzt reduzieren. Im Jahr 2050 werde der Sektor voraussichtlich immer noch 21,1 Millionen Tonnen fossiles Kerosin verbrauchen, sagt die Prognose von T&E. Der Energiebedarf für die Herstellung von E-Treibstoffen, einer vielversprechenden Alternative zu fossilem Kerosin, übersteige die gesamte Stromproduktion Deutschlands im Jahr 2023.
"Die Wachstumspläne der Luftfahrtindustrie sind völlig unvereinbar mit den europäischen Klimazielen", sagt Jo Dardenne, Leiter Luftfahrt bei T&E. Er fordert einen Paradigmenwechsel und eine konsequente Regulierung des Luftverkehrs und konkrete Maßnahmen der Europäischen Kommission. Dazu zähle eine Begrenzung der Flughafeninfrastruktur, eine Halbierung der Geschäftsreisen gegenüber 2019 und ein Ende der Steuerprivilegien für den Luftverkehr.