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24. November 2022 | 15:58 Uhr
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Warum der Bentour-Chef mit handelbaren Reisen liebäugelt

Deniz Ugur (Foto) tüftelt an Plänen für eine Plattform, auf der mit gebuchten Reisen gehandelt werden kann. Die Trips wären dann sozusagen weiterverkaufbar. Das könnte sowohl für die Branche als auch für Kunden Vorteile bringen, so das Kalkül des Bentour-Geschäftsführers.

Ugur Deniz

Deniz Ugur kann sich einen Weiterverkauf gebuchter Reisen vorstellen

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Ugur hatte entsprechende Überlegungen kürzlich bei einer Veranstaltung des Fachblatts FVW thematisiert. "Alles wird gehandelt, warum nicht auch Reisen?" fragte er. Obgleich er das Thema im Rahmen einer Diskussion über die Nutzung der Blockchain aufgebracht hatte, stellt der Bentour-Chef im Gespräch mit Reise vor9 schnell klar, dass die Grundidee handelbarer Reisen nicht zwangsläufig mit der Blockchain verbunden sein müsse. Auch der Gedanke, Reisen über Kryptowährungen zu handeln, liege ihm fern.

Um zu illustrieren, was mit handelbaren Reisen gemeint sein könnte, nutzt der Bentour-Chef ein Praxis-Beispiel. Reisen mit Abflug in Stuttgart in den Pfingstferien seien oft weit vor dem Reisetermin ausgebucht, erklärt er. Wenn es also eine Möglichkeit gebe, dass ein Kunde eine weit im Voraus gebuchte Reise mit Gewinn verkaufen könne – warum nicht? 

Ugur stellt sich das so vor, dass der "Besitzer" der gebuchten und bezahlten Reise über die Plattform eine Nachricht erhalten könnte, wenn ein Nutzer daran interessiert sei, ihm das Produkt zu einem höheren als dem gezahlten Preis abzukaufen. Ob er davon Gebrauch machen wolle, sei dann ihm überlassen.

Auch Vertriebspartner könnten involviert sein

Auch in Fällen, in denen Kunden eine längerfristig gebuchte Reise aus wichtigen Gründen nicht mehr antreten könnten oder wollten, sei der Ansatz interessant, so Ugur. Dann könnten sie den Trip anbieten und ihn – gegebenenfalls mit einem Preisnachlass – weiterverkaufen.

Im Prinzip würde der Ansatz handelbarer Reisen dem Handel mit Aktien ähneln, weiß der Touristiker – mit dem Unterschied, dass die Reise mit dem Abreisetermin ihren Geldwert verliert. Dass eine solche Handelsplattform für Reisen auch professionelle Händler auf den Plan rufen könnte, stört Ugur nicht. Dabei könnte es sich durchaus auch um Reisebüros oder Reisebüroorganisationen handeln, unterstreicht er im Gespräch mit Reise vor9.

Gespräche mit mehreren Partnern

Eine Nutzung der Blockchain, wie sie Peakwork-Gründer Ralf Usbeck mit seiner Chain 4 Travel plant, könnte praktische Vorzüge haben, glaubt der Bentour-Chef. Etwa indem sie alle Akteure auf der Plattform vernetze und die Geldtransfers automatisiere. Eine Grundvoraussetzung für den Start einer Handelsplattform, vielleicht auch gemeinsam mit anderen Veranstaltern, sei das aber nicht. Und so spricht Ugur neben Peakwork auch mit Amadeus über Umsetzungsmöglichkeiten.

Dass es noch einer Klärung juristischer Aspekte und beispielsweise der Absicherung gehandelter Reisen über den Reisesicherungsfonds bedarf, ist Ugur klar. Doch das werde sich lösen lassen, ist er sicher. Auf kleiner Basis könnte das Projekt Ende kommenden Jahres starten; vielleicht auch ein bisschen früher, glaubt der Veranstalterchef. Wenn sich die Reisebranche – gemeint sind in diesem Fall die Veranstalter klassischer Pauschalreisen – langfristig gegenüber neueren Akteuren von außen behaupten wolle, müsse sie neue Wege gehen. Das sei auch im Fall der Flexpreise so gewesen, angesichts derer manche schon den Untergang der Pauschaltouristik heraufbeschworen hätten.

Christian Schmicke

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