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3. November 2023 | 12:23 Uhr
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Warum Europas Eisenbahnen wie Schrebergärtner agieren

"Wir leben in einer Schrebergarten-Kultur, in der jeder seine eigene Parzelle kultiviert." So beschreibt Björn Bender, Chef der Bahnreise-Plattform Rail Europe den europäischen Bahnmarkt im Interview mit dem Schweizer Portal Travel News. Es gebe nach wie vor keinen einheitlichen europäischen Bahnmarkt, sagt er.

Bender Björn

Björn Bender liest der europäischen Bahnindustrie im Interview und im Podcast die Leviten

Der Markt für Bahnreisen in Europa sei weiterhin stark von den unterschiedlichen Ländern und deren Bedürfnissen geprägt, so Bender gegenüber Travel News. Die Akteure seien überwiegend staatliche Eisenbahngesellschaften, die sich über viele Jahrzehnte ihre Welt aufgebaut hätten. Das gelte sowohl für Infrastruktur und Rollmaterial als auch für den ganzen Buchungsprozess, das Ticketing und die vielen unterschiedlichen Tarife und Regeln.

Benders Unternehmen, das sich als Aggregator für den Verkauf grenzüberschreitender Bahnreisen in Europa versteht, profitiert natürlich von der Gemenge-Lage im europäischen Bahnverkehr, das Buchungen inter- und multinationaler Reisen kompliziert macht. Das Geschäftsmodell von Rail Europe sieht er auch auf lange Sicht nicht in Gefahr. „Wenn wir von der perfekten Welt sprechen, in der jede europäische Bahngesellschaft alle europäischen Tickets verkaufen könnte, dann bräuchte es uns womöglich tatsächlich nicht mehr“, sagt er im Interview. Davon sei jedoch noch lange Zeit nicht auszugehen.

Bender berichtet auch von einer Zugreise in China, bei der die 1.200 Kilometer lange Strecke zwischen Peking und Schanghai mit einer Höchstgeschwindigkeit von 360 Stundenkilometern in vier Stunden zurückgelegt worden sei. Dies zeige deutlich, über welche Distanzen es sich lohnen könne, mit der Bahn zu reisen, statt zu fliegen. So seien zwischen Peking und Schanghai nur noch etwa halb so viele Flüge unterwegs wie vor zehn Jahren.

Christian Schmicke

Mitte Oktober war der Rail-Europe-CEO zu Gast im Reise vor9 Podcast. Darin haben wir den Werdegang, das Geschäftsmodell und die Zukunft seines Unternehmens ebenso diskutiert wie die Perspektiven für Bahnreisen in Europa. Einfach mal reinhören:

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