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26. März 2020 | 14:46 Uhr
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Was wird nun aus den Besatzungen der Kreuzfahrtschiffe?

Tausende Besatzungsmitglieder müssen wohl an Bord ausharren. Doch die meisten Reedereien machen zu diesem Thema dicht und lassen entsprechende Anfragen von Reise vor9 unbeantwortet. Lediglich TUI Cruises gewährt einen Einblick in Probleme und Lösungsansätze für die Crews während der aktuellen Zwangspause.

TUI Cruises Crew

Sie halten die Schiffe am laufen - hier Teile der Crew der "Mein Schiff 6"

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Hapag-Lloyd Cruises, die Schwesterreederei von TUI Cruises, teilt lediglich mit, während der Zeit der Stilllegung bis Ende April werde sie ihre "Schiffe strategisch so positionieren, dass wir zum späteren Zeitpunkt wieder den Fahrplan aufnehmen können". Personell werde die Crew an Bord reduziert. Man beschäftige sich derzeit mit Rückführmöglichkeiten. Diese seien aufgrund des Einstellung des Flugbetriebes "logistisch nicht leicht zu bewältigen". "Wir befinden uns diesbezüglich in diversen Entscheidungsprozessen und können Ihnen daher zum jetzigen Zeitpunkt leider keine weiteren Details geben", heißt es weiter.

Sondervereinbarung mit der Transportarbeitergewerkschaft

TUI Cruises teilt auf Anfrage mit, man habe, ebenso wie andere Kreuzfahrtreedereien, gemeinsam mit den Arbeitgebern für die Besatzung der Schiffe eine Sondervereinbarung mit der internationalen Transportarbeitergewerkschaft ITF getroffen, die die Arbeitsbedingungen für die Besatzung regele. Da es keinen regulären Gästebetrieb mehr gebe, sei für viele Besatzungsmitglieder an Bord weniger oder teilweise nichts zu tun. Die Arbeitszeit und entsprechend auch die Vergütung würden daher "angepasst". Bei den Arbeitgebern handelt es sich häufig um Agenturen, die das Personal in dessen Heimatländern rekrutieren und die Leute dann den Kreuzfahrtgesellschaften überlassen.

Besatzungsmitglieder mit auslaufenden Verträgen, die aufgrund logistischer Herausforderungen wie der Verfügbarkeit von Flügen oder kurzfristig veränderten Ein- und Ausreisebestimmungen nicht geordnet in ihre Heimatländer geflogen werden könnten, blieben an Bord, teilt TUI Cruises mit. Hier übernehme das Unternehmen Kost und Logis. Für einige Besatzungsmitglieder seien auch vorzeitige Kündigungen ausgesprochen worden. Sie erhielten trotz Kündigung noch zwei Monate ihr Grundgehalt und würden auf Kosten des jeweiligen Arbeitgebers in ihre Heimatländer geflogen.

Schwierige Heimreise

Es gebe viele Besatzungsmitglieder, die nach Hause wollten – "aber auch sehr viele, die an Bord bleiben möchten", so TUI Cruises auf Anfrage. Aufgrund der logistischen Herausforderungen wie der Verfügbarkeit von Flügen und sich sehr kurzfristig ändernden Einreisebestimmungen bis hin zu Einreiseverboten sei man aktuell nicht in der Lage, allen Besatzungsmitgliedern eine geordnete Rückreise in ihre Heimatländer zu ermöglichen. Sofern es bei den Rückreisen aufgrund von unerwarteten Entwicklungen bei Einreisebedingungen zu ungeplanten Aufenthalten der Besatzung an Flughäfen oder ähnlichem komme, würden die Betroffenen "selbstverständlich durch ihren jeweiligen Arbeitgeber betreut", heißt es. Alle Prozesse dauerten aktuell länger als üblich, manches sei "schlichtweg nicht mehr möglich".

Öffentliche Bereiche für Personal geöffnet

"Wir verstehen, dass die aktuelle Situation für alle, auch die verbleibende Besatzung an Bord, belastend ist", erklärt TUI Cruises. Daher versuche man gemeinsam mit den jeweiligen Arbeitgebern den Aufenthalt an Bord über eine Vielzahl an Maßnahmen "so angenehm wie möglich zu gestalten". So seien öffentliche Bereiche wie Restaurants, Bars und das Pooldeck für die Besatzung geöffnet. Das Unternehmen habe allen Besatzungsmitgliedern kostenlose Internetkontingente zukommen lassen, um den Kontakt nach Hause zu ermöglichen. Zudem biete TUI Cruises unterem mit Deutschlehrern die Möglichkeit zur kostenlosen Weiterqualifizierung an Bord.

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