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27. März 2023 | 16:13 Uhr
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Wie die Touristik dem Warnstreik begegnet

Ob Reisebüro, Veranstalter oder Airline – der ganztägige Warnstreik, der am Montag vielerorts den Verkehr lahmlegte, beschert Touristikern jede Menge zusätzliche Arbeit. Intensiv diskutiert wird auch die Frage, ob der Streik berechtigt ist und Solidarität verdient oder, weil er überwiegend Unbeteiligte trifft, "voll daneben" ist.

Streik Luftfahrt

Der Warnstreik am Montag legte den Betrieb lahm und erhitzte die Gemüter

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Seit Donnerstag war klar, dass viele Pendler und Reisende ihr Ziel am Montag nicht oder nur auf Umwegen erreichen würden. Airlines und Veranstalter versuchten, einen Teil der Flüge auf den Sonntag vorzuverlegen; andere Verbindungen wurden auf den Dienstag verschoben. Das galt in den meisten Fällen sowohl für startende als auch für aus den Destinationen landende Flüge.

Obwohl die Ferienflieger stärker als die anderen Carrier auf Ausweichlösungen setzten, mussten auch sie einige Flüge ersatzlos streichen. So fielen bei Condor am Montag die Verbindungen von und nach Seattle und New York-JFK aus. Flüge aus anderen Fernstreckendestinationen wurde so lange verzögert, dass die Landung in Frankfurt erst am Dienstagmorgen auf dem Plan stand.

Hahn statt Frankfurt

Manche Reisende wurden auch von und zu anderen Flughäfen befördert. So landeten Flüge aus Kapstadt, Grenada, Mombasa und Jerewan statt in Frankfurt am Main auf dem Hunsrück-Airport Hahn. Von dort hob auch ein Flug nach Malé ab. Auch Oman Air setzte für einen Flug aus Muscat auf den Hahn als Ausweichflughafen. Insgesamt profitierten vor allem kleinere Airports davon, dass außer am Hauptstadtflughafen BER auf den meisten größeren Flughäfen nichts lief. Eurowings und Wizzair verlegten insgesamt sieben Abflüge nach Berlin und Paderborn. Die Reisenden wurden zum Teil mit Bussen dorthin transportiert.

Am Flughafen Paderborn/Lippstadt starteten und landeten insgesamt 20 zusätzliche Maschinen von und zu verschiedenen Destinationen – laut Airport "ein neuer Rekord-Tag für das laufende Jahr". Die Zusatzflüge werden von Tuifly mit acht Maschinen, Eurowings (4), Wizzair (4), Air Cairo (2) und Freebird Airlines (2) durchgeführt. Sie landeten zunächst teilweise mit Reisenden in Paderborn/Lippstadt, um anschließend Ziele auf dem spanischen Festland, den Kanarische Inseln, Mallorca, der Türkei, Ägypten, Marokko, Rumänien, Serbien und Georgien ansteuern. Der Flughafen Münster-Osnabrück, an dem nicht gestreikt wurde, übernahm ebenfalls jeweils 20 Starts und Landungen anderer Airports.

Berechtigt oder voll daneben?

Intensiv debattierten Touristiker unterdessen in Social-Media-Gruppen, ob mit den Streikenden Solidarität angebracht sei oder ob sie sich vorhalten lassen müssten, Unbeteiligte "in Geiselhaft" zu nehmen. Zwei beispielhafte Zitate verdeutlichen den Kontrast: "Erst mal auf Verdi draufhauen, statt die knauserigen Arbeitgeber zu kritisieren, die das verursacht haben", kritisiert ein Touristiker und fügt hinzu: "Schade, dass es so viele bequeme Meckerpötte in der Touristik gibt. Wenn über Jahrzehnte sich mehr Menschen in der Touristik bequemt hätten, ihren Hintern zu bewegen, dann hätte man auch über Jahre nicht so ein mieses Lohngefälle und so einen eklatanten Fachkräftemangel."

Die Replik ließ nicht lange auf sich warten: "Bin ich ein Meckerpott der Touristik, nur weil ich die Art und Weise, wie gestreikt wird, komplett daneben finde – wie das der weit überwiegende Teil der Bevölkerung auch tut? Und bevor hier was falsch verstanden wird: Ich finde die Tarifforderung an sich gar nicht schlimm oder gar ungerechtfertigt. Es ist die Art und Weise wie man versucht sie durchzudrücken.“ Die Debatte wird uns auch nach dem Ende des Streiktags erhalten bleiben.

Auch die unmittelbaren Folgen des Ausstands werden nach Streikende noch spürbar sein, erwartet etwa der Flughafenbetreiber Fraport. Es sei möglich, dass es am Dienstag zu längeren Wartezeiten komme, zitiert die Nachrichtenagentur DPA einen Sprecher. Passagiere sollten sich auf Verzögerungen im Betriebsablauf einstellen, frühzeitig den Status ihres Fluges checken und genug Zeit einplanen. Und auch bei der Bahn dürfte es zunächst ein wenig dauern, bis sich der Zugbetrieb wieder eingependelt hat.

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