Wie ein Kreuzfahrtschiff im Jahr 2100 aussehen könnte
Die Meyer Werft tüftelt an langfristigen Konzepten für Kreuzfahrtschiffe und hat auf der globalen Kreuzfahrt-Leitmesse in Fort Lauderdale das Konzept "Reverse" präsentiert. Herausgekommen ist ein futuristischer Entwurf ohne fossilen Antrieb, dafür aber mit geschlossener Glasfassade und Drohnen-Landeplätzen.
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Der Zeithorizont, den die Meyer Werft in ihrem Entwurf beschreibt, ist ausgesprochen lang geraten. Das Konzept solle zeigen, wie ein Kreuzfahrtschiff im Jahr 2100 aussehen könnte, heißt es in einer Mitteilung. Das Schiff, dessen Form sich an der von Felsenpinguinen orientieren soll, wartet äußerlich mit einer geschlossenen Glasfassade und "Urban-Gardening"-Bereichen sowie Drohnen-Landeplätzen auf.
Dank einer von der Außenhülle losgelösten Kabinenstruktur seien „effiziente modulare Herstellungsmethoden“ möglich. "Das Schiff basiert auf den globalen Megatrends und ist eine – aber nicht die einzige – logische Antwort darauf", erklärt Tim Krug, Leiter der Concept Development Group der Meyer-Gruppe. Beispielsweise habe man nur kleine Restaurantbereiche vorgesehen, die eher als sozialer Treffpunkt dienten. Der Hintergrund wirkt leicht skurril und eher nicht genussorientiert: "Wir stellen uns vor, dass ein Großteil der Nährstoffe in konzentrierter Form wie Pillen zu sich genommen wird", sagt Krug.
Wellen-, Wind-, Solar- und Brenstoffzellen-Energie
Auch das Energiekonzept an Bord könnte laut Meyer Werft auf der Nutzung von Wellenenergie durch horizontale Flügel am Rumpf, Solar- und Brennstoffzellen sowie Windenergie basieren und so ohne fossile Treibstoffe auskommen. Das Schiffsmodell der „Reverse“ sei zum Großteil aus nachhaltigen Materialien hergestellt worden. 90 Prozent der verwendeten Materialien seien recycelt oder können rückstandslos recycelt werden. Auch das Modell verfüge bereits über eine funktionsfähige, mit Methanol betriebene Brennstoffzelle, um die Beleuchtung des Modells mit Energie zu versorgen.
Kurzfristig sind die Pläne etwas bescheidener. In diesem Jahr will die Meyer Werft mit der Silver Nova für Silversea Cruises ein neues Kreuzfahrtschiff abliefern, das mit LNG, einem Brennstoffzellensystem sowie Batterien operiert. Das Brennstoffzellensystem werde "voraussichtlich einen Teil des Energiebedarfs an Bord decken", heißt es noch einigermaßen kryptisch. Ziel eines mehrjährigen Forschungsprojekts sei es, "ein maritimes Brennstoffzellensystem von bisher ungekanntem Ausmaß zu entwickeln, das die Schiffe der Nova-Klasse der Royal Caribbean Group mit Strom versorgen" werde und einen "bedeutenden Schritt auf dem Weg zum klimaneutralen Schiff" darstelle. Nach Abschluss des Projekts solle die Brennstoffzellenanlage die gesamte Hotellast eines Schiffes abdecken und einen schadstofffreien Betrieb im Hafen ermöglichen.