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4. November 2020 | 07:00 Uhr
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WWF warnt vor Folgen der Tourismuskrise für Naturschutz

Die dramatischen Auswirkungen der Corona-Krise seien in vielen WWF-Projektgebieten deutlich spürbar, berichtet Martina von Münchhausen, Tourismusexpertin beim WWF Deutschland. Kämen die Touristen nicht, um die Natur zu erleben, werde der Schutz dieser Orte wesentlich schwieriger, so die Umweltschützerin.

Flachlandgorilla

Projekte mit bedrohten Arten wie Gorillas stocken, weil Einahmen aus dem Tourismus fehlen

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So seien etwa in den Küsten- und Meeresregionen des Mesoamerikanischen Riffs 50 Prozent des Schutzgebietsmanagements über Tourismuseinnahmen finanziert, erläutert von Münchhausen. In Belize seien zuletzt  mehr als die Hälfte der staatlichen Mitarbeiter, die für den Schutz, das Monitoring und die Gästeführung sorgten, entlassen worden.

Kleinfischer könnten ihren Fang nicht mehr an Hotels und Restaurants verkaufen, führt die WWF-Tourismusexpertin weiter aus. Kleine, landwirtschaftliche Betriebe, die in Öko-Lodges und nachhaltig geführten Hotels und Restaurants stabile Abnehmer ihrer Waren gefunden hätten, sähen sich in ihrer Existenz bedroht. Auch in den Mittelmeerländern – jenseits der Massentourismusgebiete - gerieten Erfolgsmodelle, in denen nachhaltige lokale Wirtschaft und Schutz der Lebensräume durch Tourismus unterstützt und stabilisiert wurden, ins Wanken, so von Münchhausen.

Bedrohte Gorilla-Projekte

Ein weiteres Beispiel sei Dzanga-Sangha, im Herzen des Kongobeckens, wo das Schutzgebiet bis auf Weiteres für Touristen und Wissenschaftler geschlossen sei, sagt die WWF-Frau. Flachlandgorillas waren hier an die Präsenz des Menschen gewöhnt worden, um ihr Verhalten zu studieren und Touristen einen auf Gorillabeobachtungen basierten Ökotourismus zu ermöglichen. Die Einnahmen, die sowohl Gemeindevorhaben, die Parkverwaltung sowie das Gorillaprogramm selbst finanziert hätten, fehlten jetzt.

„Die Wertschätzung für die intakte Natur nimmt ab, stattdessen wechselt der Fokus darauf, welche Ressourcen sie bereitstellt, um damit in der Not die Existenz zu sichern. Wilderei, illegale Fischerei und Abholzung nehmen wieder zu“, warnt von Münchhausen. Das zeige, wie einflussreich der Hebel Tourismus für den internationalen Naturschutz sei.

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