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3. April 2023 | 14:56 Uhr
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Corona hinterlässt seine Spuren im Messegeschäft

Die Corona-Pandemie und damit verbundene Messeverbote haben laut dem Branchenverband Auma zu 670 gestrichenen Messen seit März 2020 und einem gesamtwirtschaftlichen Minus von mehr als 60 Milliarden Euro geführt. Die Hürden für die Durchführung von Messen seien in Deutschland unnötig hoch gewesen, so Verbandschef Jörn Holtmeier.

ITB Messe Eingang Nord Foto Messe Berlin.jpg

60 Milliarden Euro haben Messeausfälle durch Corona die deutsche Wirtschaft gekostet  

Allein die Steuereinnahmen aus der Messewirtschaft seien durch die Corona-Maßnahmen um zehn Milliarden Euro geringer ausgefallen, heißt es vom Auma. In der Hochphase der Pandemie hätten bis zu 180.000 Arbeitsplätze in der Branche nur noch durch Kurzarbeit gesichert werden können. Wegen lange fehlender Öffnungsperspektive hätten "ungezählte" Fachkräfte dennoch die Messewirtschaft verlassen. Nach mehr als zwei Jahren Eiszeit hätten sich Messen im dritten Jahr unter Corona-Bedingungen seit dem vergangenen Frühjahr indes als "enormer Anziehungspunkt" bewiesen.

"Beißende Widersprüche"

Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Dachverbandes der deutschen Messewirtschaft, findet, Novemberhilfen, Überbrückungsgelder sowie Kurzarbeit hätten funktioniert und geholfen, das Schlimmste zu verhindern. Doch habe es "beißende Widersprüche" gegeben. "Messeprofis wurde zwar der schnelle, unkomplizierte und ideenreiche Aufbau von Test- und Impfzentren anvertraut, nicht aber das sichere Durchführen ihres Kerngeschäfts zugetraut. Bei dreimal so hoher Inzidenz wie in Deutschland wurden in Madrid Messen unter erprobten Hygienekonzepten durchgeführt, in Amsterdam das Messe-Gelände von Lockdowns ausgenommen“, klagt der Lobbyist. In Paris, London und Dubai seien Messen längst möglich gewesen, als hierzulande Lockdowns noch ein großes Thema gewesen seien. "Gezieltes Ermöglichen" hätte den enormen Schaden am Welt-Messeplatz Deutschland begrenzen können.

Neustart mit Hindernissen

Beim Neustart des Messegeschäfts im späten Frühjahr vergangenen Jahres seien neue Hindernisse entstanden, so Holtmeier. Allein für die Anerkennung aller Corona-Impfstoffe der Weltgesundheitsorganisation habe das Bundesgesundheitsministerium ein halbes Jahr länger gebraucht als die meisten anderen Länder. Unzählige ausländische Messeteilnehmer hätten dadurch nicht nach Deutschland einreisen können.

Ein Messegeschäft auf Vor-Corona-Niveau erwarten die Auma-Fachleute frühestens im kommenden Jahr. Auch der Positivbeitrag der deutschen Messewirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt bleibe hinter den Vorjahren deutlich zurück, heißt es. 2019 habe die Branche noch mit 28 Milliarden Euro dazu beigetragen, 2022 seien es knapp 14 Milliarden Euro gewesen.

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