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12. Mai 2022 | 17:27 Uhr
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Die wichtigsten Risikofaktoren bei Geschäftsreisen

Der Geschäftsreisedienstleister BCD hat einen Ausblick auf die wichtigsten Risikofaktoren gegeben, die Geschäftsreisen in nächster Zeit beeinflussen können. Neben dem Preisanstieg zählen der Klimawandel und geopolitische Faktoren zu den wichtigsten Einflüssen.

Business Traveller

44 Prozent aller Zwischenfälle 2021 waren Naturkatastrophen und zivilen Unruhen geschuldet

Der aktuelle Travel Risk Outlook Report von BCD Travel will Informationen vermitteln, auf deren Basis Travel Manager, Einkäufer und Firmenreiseteams ihre Geschäftsreiseprogramme anpassen können. Die Auseinandersetzung mit diesen Gefahren stelle besonders vor dem Hintergrund wieder ansteigender Geschäftsreisetätigkeit und andauernder Unsicherheit eine unternehmerische Notwendigkeit dar, so der Dienstleister.

Für den Bericht hat BCD interne Statistiken seines Global Crisis Management (GCM) Teams und externe Quellen wie IATA, IPCC, WHO, Oxford Economics und das Weltwirtschaftsforum herangezogen. Das GCM Team ist für die Überwachung globaler Risiken und Vorfälle 24/7 verantwortlich.

Der Travel Risk Outlook Report beschreibt sieben Risikokategorien, die sich auf Geschäftsreisen auswirken können:

1. Wirtschaftliche Prognosen: Die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind möglicherweise die größte Herausforderung für Firmenreiseprogramme. Unternehmen stehen in Sachen Kosten und Reisebudgets unter Druck.

2. Klimawandel und extreme Wetterereignisse: Statistiken von BCD zeigen eine Zunahme von Reiseunterbrechungen durch Naturereignisse. Im Jahr 2020 stieg die Zahl der Zwischenfälle pro eine Million Flugpassagiere im Vergleich zum Vorjahr um 82 Prozent. 2021 wurde ein weiterer Anstieg um 23 % verzeichnet. Nach Angaben des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) werden in den nächsten zwei Jahrzehnten unvermeidbare, vielfältige Klimagefahren auftreten.

3. Geopolitische Entwicklungen: Der Krieg in der Ukraine ist eine ernüchternde Erinnerung an die zerstörerische Kraft geopolitischer Risikofaktoren und deren rapides Eskalationspotenzial. Um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten ist ein umfassendes Programm für das Management von Reiserisiken von großer Wichtigkeit. Ferner müssen Unternehmen derartige Entwicklungen genau verfolgen.

4. Persönliches Risiko: Die Unvorhersehbarkeit von Entführungen oder Terroranschlägen macht das Lokalisieren von und die Kommunikation mit Geschäftsreisenden zur wichtigen Aufgabe von Travel Managern. 

5. Cybersicherheit: Die schnelle Umstellung auf Homeoffice während der Pandemie erhöhte das Risiko von Cyberangriffen auf IT-Systeme. 2022 werden voraussichtlich 31 Prozent aller Beschäftigten weltweit in hybrider oder vollständiger Telearbeit tätig sein1; Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass dieses Risiko weiterhin bestehen bleibt.

6. Gesundheitliche Risiken: Die Gefährdung durch Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln hat sich aufgrund von Impfskepsis sowie des vermehrten Einsatzes medizinischer Ressourcen zur Bewältigung der Pandemie erhöht. Wissenschaftler sind außerdem weiterhin besorgt2 wegen des möglichen Auftretens einer neuen COVID-19-Variante, die hochgradig ansteckend und resistent gegen existierende Impfstoffe sein könnte.

7. Neue Welt, neue Reiserisiken: Der Übergang zur Telearbeit verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten und reisen. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen geschützt sind, sollten Unternehmen von Travel Risk Management auf People Risk Management umstellen. Ferner ist der urbane Flugverkehr (Stichwort Urban Air Mobility) auf dem Vormarsch. 2021 war außerdem ein Meilenstein für die kommerzielle Raumfahrt.

Strukturelle Veränderungen von Risiken

Während alltägliche Risiken wie Reiseunterbrechungen, Diebstahl oder verlorenes Gepäck bestehen bleiben, berichtet das Team von BCD, dass sich die Art der Reiserisiken in den letzten vier Jahren deutlich verändert hat.

  • Naturereignisse erweisen sich als störender, wobei extreme Wetterbedingungen, Erdbeben und Waldbrände 24 Prozent aller Vorfälle im Jahr 2021 ausgemacht haben (gegenüber 18 % im Jahr 2018). 
  • Unruhen und Gewalttaten machten 2021 20 Prozent aller risikobezogenen Ereignisse aus (gegenüber
    15 % 2018). Das zeigt, dass Risiken sich nicht allein auf die An- und Abreise beschränken. Reisende sind am Zielort ebenso gefährdet und benötigen daher während der gesamten Reise Unterstützung durch die zuständigen Teams.
  • Zwischenfälle im Zusammenhang mit Flugreisen gingen von einem Anteil von 29 Prozent im Jahr 2018 auf 20 Prozent im Jahr 2021 zurück. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt weniger Flugunterbrechungen. In Anbetracht des Anstiegs der Zwischenfälle im Bahnverkehr (von 15 Prozent im Jahr 2018 auf 20 Prozent im Jahr 2021) könnte es sein, dass Reisende verstärkt alternative Verkehrsmittel genutzt haben oder schlicht weniger Reisen getätigt haben, die einen Flug erfordern.

Den vollständigen Bericht finden Intererssierte unter diesem Link

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