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18. April 2023 | 17:37 Uhr
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Konflikt zwischen Nachhaltigkeit und Kostenanstieg wächst

Laut einer Booking-Umfrage sehen sich viele Reisende dazu gezwungen, sich zwischen Kosteneinsparungen und einer bewussteren Auswahl nachhaltigerer Reiseoptionen zu entscheiden. Viele seien unsicher, welche Prioritäten sie setzen sollten, so die Autoren.

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Ökotrend und Kostenanstieg passen für viele Konsumenten nicht zusammen, so eine Booking-Umfrage 

Der Portalbetreiber befragte nach eigenen Angaben rund 33.000 Reisende aus 35 Ländern und Gebieten zum Thema nachhaltigeres Reisen. In einer Zeit allgemeiner globaler Unsicherheit stehe nachhaltigeres Reisen für viele allerdings auch weiterhin im Vordergrund, heißt es. So glaubten nahezu zwei Drittel (63 %) der deutschen Befragten, dass die Menschen jetzt handeln und nachhaltigere Entscheidungen treffen müssten, um den Planeten für zukünftige Generationen zu retten.

Zugleich zeige sich ein Konflikt, mit dem die Menschen konfrontiert seien, wenn es darum geht, achtsamere Entscheidungen zu treffen, wann, wohin und wie sie reisten. 60 Prozent der befragten Deutschen (49% weltweit) dächten, dass es der Umwelt in den nächsten sechs Monaten schlechter gehen werde und 73 Prozent (64 % weltweit) glaubten, dass die Lebenshaltungskosten weiterhin steigen werden. In der Folge seien sich Reisende nicht sicher, welche Prioritäten sie setzen sollen, wenn sie die Anforderungen des Alltags mit dem in Einklang bringen wollten.

Klimakrise und Inflation bewegen

Die Menschen beschäftigten Themen wie die steigenden Lebenshaltungskosten und die Klimakrise gleichzeitig, heißt es weiter. 60 Prozent der deutschen Reisenden (76 % weltweit) bestätigten, in den kommenden zwölf Monaten nachhaltiger reisen zu wollen, jedoch gäben fast drei Viertel der Deutschen (76 % weltweit) an, dass sich die globale Energiekrise und die steigenden Lebenshaltungskosten auf ihre Ausgabenpläne auswirkten. Für einige der deutschen Reisenden schließe sich dabei beides gegenseitig aus. 

Angesichts der steigenden Inflation gehe fast die Hälfte der Reisenden davon aus, dass sie sich zwischen Nachhaltigkeit und Ausgaben entscheiden müssen: 49 Prozent der Deutschen (49 % weltweit) seien der Meinung, dass nachhaltigere Reiseoptionen zu teuer seien – ein Anstieg von neun Prozentpunkten gegenüber den Daten für 2022, wie die Autoren hervorheben. 

Schnäppchensuche auch im nachhaltigen Bereich

Um den Zwiespalt zu schließen, wünschen sich laut Umfrage 41 Prozent der deutschen Reisenden (49 % weltweit) Rabatte und wirtschaftliche Anreize, um sich für umweltfreundliche Optionen zu entscheiden (13 Prozentpunkte mehr als 2022), während sich rund ein Viertel (26 %) der Deutschen (42 % weltweit) ermutigt fühlen würde, nachhaltiger zu reisen, wenn sie Prämienpunkte für nachhaltigere Entscheidung erhalten würden, die sie für zusätzliche Vorteile oder Rabatte über Online-Reisebuchungsseiten nutzen könnten. 

Nicht nur die Kosten seien eine vermeintliche Hürde beim nachhaltigeren Reisen, so Booking weiter. Von begrenzten Informationen bis hin zu einem vermeintlichen Mangel an Optionen reiche die Liste der gefühlten Hindernisse. So seien 41 Prozent der deutschen Reisenden (51 % weltweit) der Meinung, dass es nicht genügend nachhaltige Reiseoptionen gebe, und zwei Drittel der Deutschen (74 % weltweit) wünschten sich, dass Reiseunternehmen mehr nachhaltigere Möglichkeiten anbieten (gegenüber 58 % im Jahr 2022).

Schlecht informiert

Trotz guter Absichten wisse ein Drittel der Reisenden aus Deutschland (44 % weltweit) nicht, wo sie nachhaltigere Optionen finden könnten. So wollten beispielsweise 67 Prozent authentische Erlebnisse haben, die für die einheimische Kultur charakteristisch sind (75 % weltweit). Allerdings wissen 30 Prozent nicht, wie oder wo sie Touren und Aktivitäten finden können, mit denen sie der lokalen Gemeinschaft etwas zurückgeben können (40 % weltweit).

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