Der auf die Touristik spezialisierte Callcenter-Betreiber AIC um Gründer Andreas Diederich steht seit dem 25. September unter vorläufiger Insolvenzverwaltung durch das Amtsgericht Köln. Betroffen von dem Verfahren ist die AIC Service und Callcenter GmbH, die im Auftrag von touristischen Unternehmen wie Aida, Trendtours, Studiosus, Condor und Eurowings den telefonischen Buchungsservice übernimmt.

Nach einem Bericht der Zeitschrift Touristik Aktuell herrscht weiterhin Unsicherheit bei Reisebüros bezüglich der Erstattung von FTI-Bausteinbuchungen nach der Insolvenz des Reiseveranstalters. Besonders fraglich ist, ob der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) diese Buchungen als Pauschalreisen anerkennt und erstattet.

Die in finanzielle Not geratene Maro-Genossenschaft aus Oberbayern, spezialisiert auf selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen, steht unmittelbar vor einer Rettung. Laut dem Insolvenzverwalter beläuft sich die Deckungslücke zur Sanierung des Unternehmens noch auf rund 200.000 Euro. Derzeit liegen ihm Absichtserklärungen in Höhe von mehr als 3,8 Millionen Euro vor, benötigtet werden bis Mitte Oktober insgesamt mindestens vier Millionen Euro.

Das Wilhelmshavener Seniorenheim "Friesenhaus" ist das zweite Mal in Folge von eíner Betreiberinsolvenz betroffen. Der Insolvenzverwalter Jens Wilhelm V ist aber zuversichtlich, dass die Einrichtung "mit sehr großer Wahrscheinlichkeit" dauerhaft geöffnet bleiben könne. Man habe "viele frühere Mitarbeiter zurückgewinnen können", darunter die Heimleitung und die Pflegedienstleitung. Nun müssen nach zwei Jahren neue Pflegesatzverhandlungen geführt werden, um gestiegene Kosten zu decken. Nordwestzeitung (Abo)

Im Fall des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung des Diakonie Pflege- und Gesundheitsdienstes Lübbecke bei Bielefeld haben die Gläubiger dem Insolvenzplan vor dem Bielefelder Amtsgericht zugestimmt. Die beiden ambulanten Pflegedienste des Unternehmens in Lübbecke und Preußisch Oldendorf bleiben mit allen dort bestehenden Arbeitsplätzen erhalten. Die ambulante Pflege von rund 600 Menschen ist gesichert.

Die insolvente Pflegegruppe GBS schließt überraschend zum 30. September ihre erst im Jahr 2023 in der Ruhrgebietsstadt Herne eröffnete Senioreneinrichtung Stella und den gleichnamigen Pflegedienst. Für die Bewohner würden neue Einrichtungen gesucht, ein neuer Pflegedienst solle gefunden werden. Wie Care vor9 im Februar berichtete, sollten durch die Insolvenz in Eigenverwaltung eigentlich alle Einrichtungen weitergeführt werden. Zuletzt hatte GBS erfolglos nach einem neuen Betreiber des Herner Heimes gesucht. WAZ (Abo)

Die deutsche Gastronomiebranche bleibt in wirtschaftlicher Schieflage. Für 2024 prognostiziert der Informationsdienstleister CRIF rund 1.190 Insolvenzen in der Gastronomie, was einem Anstieg von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bereits 2023 stiegen die Insolvenzen um 35 Prozent auf 906 Fälle.

Nachdem die nordrhein-westfälische Gemeinde Schalksmühle bei Iserlohn fristlos den Pachtvertrag für das Hotel zur Post gekündigt hat, bleibt das Haus vorerst geschlossen. Pächter Jochen Bernsdorf hatte im August seine Insolvenz bekannt gemacht. Die Stadt sah sich zu dem Schritt gezwungen, äußert sich bislang aber nicht zu den Gründen. Erst vor wenigen Tagen wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet, eine Gestattung zur Weiterführung des Betriebs sei vorhanden. Come on

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) zeichnet eine "Deutschlandkarte Heimsterben". In diesem Jahr sind dabei bis Ende Juli 101 Pins dazugekommen, die für geschlossene Pflegeeinrichtungen stehen. Seit Anfang 2023 zählte der Verband insgesamt 1.097 Pflegeeinrichtungen, die entweder Insolvenz angemeldet, geschlossen oder ihr Angebot eingeschränkt haben. Dadurch seien 16.000 Pflegeplätze verloren gegangen, schätzt der AGVP. Doch die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen.

Das Amtsgericht Bielefeld hat die vorläufige Insolvenzverwaltung für das Haus Vier Eichen angeordnet und André Wehner von der Kanzlei Pluta zum Insolvenzverwalter bestellt. Der Betrieb des Alten- und Pflegeheims in Espelkamp (Nordrhein-Westfalen) mit seinen derzeit noch 29 Bewohnern und 39 Mitarbeitern läuft erst einmal weiter. Zur Insolvenz ist es unter anderem gekommen, weil Betten abgebaut werden mussten und Personal fehlte, um Leistungen pünktlich und vollständig abzurechnen. Pluta Net