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4. Oktober 2021 | 07:00 Uhr
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Auf Schienen durch Argentinien

Der südliche Teil des amerikanischen Kontinents lässt sich gut mit dem Zug erkunden. Das geht zum Beispiel mit dem Andean Explorer, dem Hiram Bingham in Peru oder mit dem Tren Crucero in Ecuador. Oder bei einer Tour quer durch Argentinien in modernen oder historischen Zügen.

La Trochita

La Trochita fährt in Argentinien auf der alten Patagonien-Express-Strecke

Fangen wir mit Argentinien an. Der Patagonien-Zug Tren Patagónico, der früher Buenos Aires mit Bariloche verband, fährt heute zwischen Viedma und Bariloche. Die Strecke ist ein Relikt aus der Gründerzeit. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden auch entlegene Provinzen in Patagonien wirtschaftlich immer mehr erschlossen, eine Querverbindung vom Atlantischen Ozean bis zu den Anden wurde nötig. Der Bau der Trasse wurde im Jahr 1934 abgeschlossen. Die Zugreise geht nun in drei Tagesetappen über 650 Kilometer von Viedma nach Ingeniero Jacobacci. Ein Speisewagen ist vorhanden.

Tren Patagonico

La Trochita, auf deutsch: die kleine Eisenbahn, erschließt mit Original-Dampfloks der alten Patagonien-Express-Strecke von 1922 das patagonische Hochland. Ihre geringe Spurweite von 75 Zentimetern macht La Trochita zu einer Rarität: Weltweit gibt es nur noch fünf Züge mit den gleichen Maßen. Ursprünglich wurde der Zug als Personen- und Frachtzug genutzt, der neben Passagieren auch Wolle, Vieh, Schnittholz und Obst zwischen den Anden und der Küste beförderte. Heute ist der Zug Teil des Eisenbahnerbes Argentiniens. Die 400 Kilometer lange Strecke der Schmalspurbahn verbindet die Städte Ingeniero Jacobacci in der Provinz Río Negro mit Esquel in der Provinz Chubut.

Bis in schwindelnde Höhen

Durch Tunnel, über Brücken und Viadukte geht es im Tren a las Nubes, dem "Zug in die Wolken". Ausgangspunkt der Tour durch die argentinischen Anden ist San Antonio de los Cobres, sprichwörtlicher Höhepunkt der Tagesreise mit ihren grandiosen Aussichten ist der Viadukt La Polvorilla in 4.220 Metern Höhe. Der elektrische Zug, der mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern unterwegs ist, besitzt zehn komfortabel ausgestattete Waggons mit Klimaanlage und einen Restaurantwagen. Auch ein Arzt ist für alle Fälle, etwa bei Höhenkrankheit, mit an Bord.

Eher ein Kurztrip ist die Reise mit dem Tren de la Costa, die im Großraum der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, wie der Name schon verrät, zum Teil entlang der Küste verläuft. Vorüber an malerischen Orten geht es von Vicente Lopez ins 15 Kilometer entfernte Tigre-Flussdelta. Die 25-minütige Fahrt führt Sie in ein Labyrinth mit Hunderten von kleinen Inseln.

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