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6. März 2025 | 16:34 Uhr
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Islamische Staaten wünschen sich Verlegung der ITB

Weil sich der islamische Fastenmonat Ramadan und die ITB in Berlin wie in diesem Jahr auch in den kommenden Jahren terminlich überschneiden, fordern einige Länder eine Verschiebung der Messe. Die Messe Berlin lehnt das Ansinnen als "schlicht nicht machbar" ab. 

ITB

Die ITB und der islamische Fastenmonat Ramadan überschneiden sich in diesem wie auch in den kommenden Jahren 

Für gläubige ITB-Teilnehmer aus islamischen Staaten dürfte die diesjährige Messe anstrengend gewesen sein. Wollen sie sich an die Regeln des Fastenmonats Ramadan halten, dürfen sie zwischen Sonnenauf- und -untergang weder essen noch trinken oder rauchen. Das führte offenbar dazu, dass Aussteller für die kommenden Jahre, in denen es ebenfalls zu Überschneidungen kommt, eine Verlegung der Messe fordern – zum Beispiel auf die Sommermonate. 

Namentlich genannt wird in diesem Zusammenhang Saudi-Arabien. Das Land hatte in den vergangenen Jahren seine Präsenz auf der ITB stark ausgeweitet und verfolgt bekanntlich ehrgeizige touristische Ziele. In ökonomischer Hinsicht dürfte es zu den wichtigsten Finanziers der Messe zählen.

Messe bestätigt entsprechende Anfragen

Die Messe Berlin bestätigt auf Anfrage von Reise vor9, dass einige Aussteller aus dem arabischen Raum angefragt hätten, ob der Termin der nächsten ITB Berlin verschoben werden könne. Dies würde man grundsätzlich gerne ermöglichen, doch es sei nicht machbar, teilt die Messegesellschaft mit. Die ITB sei seit Jahrzehnten der feste Branchentermin Anfang März. Hinzu komme, dass das Berliner Messegelände bereits mit anderen Messen ausgelastet sei. Zudem wäre eine Verschiebung auch für die internationalen Einkäufer schwierig, da ihre Kalender langfristig geplant seien.

Wie ernst es den Ländern mit ihrem Ansinnen ist, bleibt unterdessen unklar. Auch die Frage, ob die Beibehaltung der aktuellen Terminplanung zu einer Verringerung der Messepräsenz führen würde, steht noch im Raum. Klar ist allerdings, dass Akteure wie Saudi-Arabien und die Emirate seit Jahren immer mehr Raum auf der weltweit größten Tourismusmesse einnehmen. Insofern wäre deren Rückzug für die Messe Berlin schmerzhaft.

Indes könnte die Tatsache, dass es im Islam von vielen Regeln Ausnahmen gibt, für Entspannung sorgen. So sind alle, die körperlich dazu nicht in der Lage sind, beispielsweise Schwangere oder kranke und ältere Menschen, von der Verpflichtung zum Fasten ausgenommen. Auch Reisende sind davon befreit. Sie können das Fasten nachholen.

Christian Schmicke

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