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26. Februar 2024 | 14:55 Uhr
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Ahrtal strickt ein nachhaltiges Tourismuskonzept

Das Ahrtal will mit einem neuen Konzept den Tourismus in der Region nachhaltig gestalten. Dazu hat die Region einen Bericht mit rund 70 Einzelprojekten vorgestellt und geht nun auf die Suche nach möglichen Investoren und Fördertöpfen.

Ahrtal Mayschoß

Das Ahrtal will sich mit nachhaltigen Angeboten an Wein- und Naturgenießer wenden

"Das gesamte Tourismuskonzept steht unter dem übergeordneten Ziel der Nachhaltigkeit", teilte der Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler im Zuge der Vorstellung des Endberichts mit. Der Bericht enthalte rund 70 Einzelprojekte. Das Tourismuskonzept bündele "Ideen für einen Aufbruch, für eine wirtschaftlich starke, nachhaltige und liebenswerte Tourismusregion", erklärt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Knapp zwei Jahre nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe hätten alle touristischen Akteure an der Ahr in einem breiten Schulterschluss aus Tourismuswirtschaft, Weinwirtschaft und Kommunen die Strategie erarbeitet und weiterentwickelt. Das Land habe die Bemühungen finanziell mit rund 1,2 Millionen Euro zusätzlich zur üblichen Tourismusförderung unterstützt. Diese Unterstützungszusage gelte auch weiterhin.

Wiederaufbau alleine reicht nicht

Mit der Strategie will das Ahrtal Wein- und Naturgenießer ab 50 Jahren und aktive Naturgenießer, aber auch eine jüngere Zielgruppe ab 30 Jahren anlocken, die "genussorientierte Entschleunigung" sucht. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Auswirkungen habe das Thema Nachhaltigkeit im Ahrtal noch mehr als in anderen Destinationen an Bedeutung gewonnen, erklärt Denis Hüttig, Vorstandsmitglied des Ahrtal-Tourismus. Das Ahrtal stelle sich mit dem Tourismuskonzept der Aufgabe, konkrete Nachhaltigkeitsprojekte auf betrieblicher, kommunaler und regionaler Ebene umzusetzen: "Im Tourismus reicht Wiederaufbau langfristig nicht aus. Das Ahrtal muss sich mit Innovation und Nachhaltigkeit neu positionieren. Das geht nur mit neuen Angeboten und Maßnahmen", so Hüttig.

Auf der Suche nach Fördermöglichkeiten

Aus der Liste der rund 70 möglichen Einzelprojekte seien einige Leitprojekte priorisiert worden. So fänden sich ganz oben auf der Wunschliste beispielsweise die Hängebrücke bei Walporzheim, die auf Höhe der Bunten Kuh den Rotweinwanderweg und den Ahr-Steig miteinander verbinden soll, und der Skywalk in der Nähe des Regierungsbunkers in Ahrweiler. Zum Fortführen der Projekte Hängebrücke und Skywalk werden zeitnah Finanzmittel benötigt. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium habe bereits signalisiert, eine Förderung zu prüfen, heißt es vom Tourismusverband.

Eine zentrale Bedeutung komme auch dem Wiederaufbau der Ahr-Thermen zu, welchen die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler als Eigentümerin koordiniere. Zum Thema Flutmuseum stehe derzeit die Option im Raum, dieses mit einem möglichen Internationalen Krisenzentrum Ahr (ICCA) zu verbinden. Während für das Flutmuseum als Einzelprojekt bereits eine Machbarkeitsstudie veröffentlicht worden sei, sei die von der Kreisverwaltung Ahrweiler in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für das ICCA noch in Arbeit. Mit dem Tourismuskonzept haben man die Grundlage für die Anwerbung potentieller Investoren und für mögliche Fördertöpfe gelegt. Denn klar sei, dass das Ahrtal weiterhin enorme Unterstützung benötigen werde.

Christian Schmicke

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