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4. April 2022 | 20:03 Uhr
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Estland gibt die Sommersaison längst noch nicht verloren

Der russische Überfall auf die Ukraine hat der Nachfrage nach Urlaubsreisen im März einen Dämpfer verpasst. Besonders mit Blick auf die baltischen Staaten, Polen und Bulgarien macht sich Verunsicherung breit. Estland-Werberin Evely Baum-Helmis (Foto) glaubt trotzdem, dass die Sommersaison noch gut werden kann.

Baum-Helmis Evely Deutschland-Chefin Visit Estonia Estland Foto Rene Riisalu

Evely Baum-Helmis

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Estlands Incoming-Branche ist derzeit in keiner beneidenswerten Situation. Zwar wurden nach zwei Jahren Corona-Pandemie am 1. April nahezu alle Corona-Beschränkungen aufgehoben, doch der Krieg Russlands in der Ukraine hinterlässt tiefe Spuren, auch im NATO- und EU-Land Estland. Nach menschlichem Ermessen ist ein russischer Angriff auf NATO-Mitglieder nahezu undenkbar, doch der Grenzübertritt Putins hat Gewissheiten ins Wanken gebracht, die zuvor als gesetzt galten.

Evely Baum-Helmis, bei Visit Estonia für die deutschsprachigen Märkte verantwortlich, betont, dass das öffentliche Leben in Estland seinen gewohnten Gang gehe. Ihr liegen zwar noch keine verbindlichen Daten zu den Buchungen im Monat März vor. Doch sie bestätigt, dass der Schock des Krieges viele Menschen zunächst vom Reisen, beziehungsweise von Buchungen, abgehalten habe. Allerdings habe dieser Schock bereits spürbar nachgelassen, sagt sie. So hätten zum Beispiel die Buchungen von Fährfahrten aus Schweden schon wieder angezogen.

Es wird wieder kurzfristiger gebucht

Reiseveranstalter hätten ihr kaum von Stornierungen berichtet, so Baum-Helmis weiter. Allerdings seien in den vergangenen Wochen nur wenige Neubuchungen für Estland hinzugekommen. Die Visit-Estonia-Managerin rechnet nun, ähnlich wie bei Corona, wieder mit einer Tendenz zu Last-Minute-Buchungen, nachdem zwischendurch auch wieder längerfristige Buchungen hereingekommen seien. Deshalb ließen sich derzeit nur vage Prognosen zur Sommersaison machen, so Baum-Helmis. Einige der Veranstalter, die sie zuletzt befragt habe, blickten aber weiterhin optimistisch auf den Sommer.

Konkrete Auswirkungen seien derzeit bereits in der Kreuzfahrt zu beobachten, berichtet die Estland-Werberin. Für zahlreiche Kreuzfahrten mit kleineren Schiffen, die normalerweise neben Tallinn auch St. Petersburg anlaufen, sei die größte Insel Estlands, Saaremaa, als alternatives Ziel gewählt worden. Während im letzten Jahr keine Kreuzfahrtschiffe Saaremaa besucht hätten, seien für dieses Jahr bereits 15 Ankünfte geplant.

Deutschland drittstärkster Quellmarkt

Deutschland ist laut Baum gemeinsam mit Lettland im Hinblick auf die Zahl der Übernachtungen der drittgrößte Quellmarkt für Estland. Vor der Covid-19-Pandemie seien die Übernachtungen Deutscher in Estland im Jahr 2019 um elf Prozent gestiegen, mit über einer halben Million Übernachtungen. "Ich hoffe sehr, dass Deutschland seinen dritten Platz halten wird", unterstreicht Baum-Helmis.

Dazu beitrage sollen unter anderem neue Flugverbindungen. So fliegt Ryanair nun Nürnberg – Tallinn, Lufthansa nimmt ab Mai die Strecke München – Tallinn neu auf. Aktuelle Infos für Reisebüros liefert das Estland Experten Programm. Estland Experten können sich dort auch für Inforeisen bewerben. Außerdem plane Estland weitere Webinare und Famtrips. „Wir haben unsere Präsenz seit Beginn des Jahres in Deutschland sehr intensiviert, vor allem im B2B-Bereich“, sagt Baum-Helmis. Das werde sich positiv auf die Entwicklung in diesem Jahr auswirken.

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