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5. April 2022 | 18:12 Uhr
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Derpart will wieder in die Offensive gehen

Thomas Osswald (Foto), seit Januar Chef der Reisebürokette, hat sich ehrgeizige Ziele auf die Fahnen geschrieben. Mehr Büros, neue Geschäftsreisekunden und höhere Umsätze in der Touristik peilt der Derpart-Geschäftsführer an. Eine wichtige Rolle spielt für den früheren Amadeus-Manager dabei die Technik.

Osswald Thomas

Thomas Osswald ist seit Januar Derpart-Chef

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Es war still geworden um die Franchisekette Derpart in letzter Zeit. Das will Thomas Osswald, seit Januar alleiniger Geschäftsführer des Verbundes mit gut 400 Büros, von denen 60 Filialen sind, bald wieder ändern. Derpart wolle die Nummer Eins unter den Franchisesystemen sein, kündigt er an. Dabei gehe es nicht allein um Umsatz und die Zahl angeschlossener Büros, sondern in erster Linie um qualitative Aspekte.

Die lang anhaltende Funkstille mag in erster Linie der Tatsache geschuldet sein, dass zwischen der Ankündigung der vorherigen Doppelspitze, Aquilin Schömig und Andreas Neumann, das Unternehmen zu verlassen, und der Neubesetzung des Geschäftsführerpostens geschlagene vier Monate lagen. Zudem musste sich der neue Mann, der zuletzt in Diensten von Amadeus stand, in sein neues Umfeld einarbeiten. Für Osswald ist es eine Rückkehr in die Reisebürowelt. Vor 2009 arbeitete er zunächst für Lufthansa City Center und dann für den TUI-Vertrieb, wo er die Geschäftsleitung Franchise innehatte.

Zurück in die schwarzen Zahlen

Nun will die Reisebürokette, die je zur Hälfte DER Touristik und den Franchise-Nehmern gehört, wieder in die Offensive gehen. Dazu würden gegenwärtig einige Aufgabenbereiche in den Bereichsleitungen neu strukturiert; auch personelle Änderungen werde es geben, kündigt Osswald an, ohne konkreter zu werden. Ein kurzfristiges Ziel ist es, nach zwei Jahren mit Verlusten wieder in die schwarzen Zahlen zu gelangen. Das sei bei allen Unsicherheiten machbar, wenn nicht ein neuer Schock die Branche erschüttere, glaubt der Derpart-Geschäftsführer.

In strategischer Hinsicht steht vor allem der Gewinn neuer Franchise-Nehmer, die Akquise neuer Geschäftsreisekunden und die Steigerung der touristischen Umsätze auf dem Plan. Auch der Ankauf weiterer Filialen, vor Corona stets ein großes Thema, sei wieder auf der Agenda, kündigt Osswald an. Dabei will er weiter sowohl auf die Touristik als auch auf die Geschäftsreisesparte setzen. Zwar erhole sich das Freizeitgeschäft schneller, erläutert der Derpart-Chef, doch die Sparte Business Travel werde spätestens bis 2024 eine starke Wiederbelebung erleben.

Full Content und Arbeit an der OBE

Im Geschäftsreisesegment geht es laut Osswald, der bei Amadeus unter anderem für das Geschäftsreise-Tool Cytric aktiv war, nach eigenen Worten in starkem Maße um die Verfügbarkeit von Full Content im Flugbereich. Der Datenstandard NDC sei alles andere als einheitlich, weil er durch die Airlines unterschiedlich angewendet werde, sagt er. In diesem Bereich gebe es ständige Verschiebungen, an die sich die Dienstleister anpassen müssten. Zudem wolle Derpart die bestehende Einbindung von Online-Booking-Engines in die Geschäftsreiseprozesse gegenüber den Kunden stärker kommunizieren und weiter verbessern. Daneben sei der Ausbau der Instrumente zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Geschäftsreisen und anderer Nachhaltigkeitsaspekte von zentraler Bedeutung.

In der Touristik will Osswald die Kombination aus Reiseexpertentum, attraktiver Angebotserstellung und flexiblen Beratungsformen, etwa durch Online-Terminvereinbarungen weiter verbessern. Eine zentrale Rolle sollen dabei die 60 Filialen spielen. Mit den eigenen Büros könne Derpart Projekte vorantreiben und testen, die der gesamten Kette nützten, ist der Derpart-Manager überzeugt.

Christian Schmicke

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