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10. Januar 2019 | 13:48 Uhr
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Deutsche Veranstalter stärken Germania den Rücken

Nach den zahlreichen Airline-Pleiten der vergangenen Monate liegt es nahe, dass jede Meldung über die finanzielle Schieflage einer Fluggesellschaft in der gesamten Tourismusbranche die Alarmglocken schrillen lässt. Und so verwundert es nicht, dass die Fluglinie selbst intensiv um Schadensbegrenzung bemüht ist. In einem Schreiben von Airline-Chef Karsten Balke an die Mitarbeiter, über das zuerst das Fachblatt "FVW" berichtete, heißt es, Gespräche mit potenziellen Investoren, die Germania finanziell unterstützen wollten, verliefen positiv. Er sei "zuversichtlich, die darüber hinaus noch ausstehenden Mittel in Kürze ebenfalls sichern zu können". Erste verbindliche Zusagen existierten bereits.

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Rückendeckung erhält die Airline auch von den deutschen Veranstaltern, für die sie vor allem im Charterbereich ein wichtiger Partner ist. So erklärt Thomas Cook auf Anfrage, Germania sei "ein langjähriger und sehr geschätzter Partner". Man stehe in direktem Kontakt mit der Airline und unterstütze diese "im Rahmen unserer Möglichkeiten".

"Situation genau im Blick"

Bis auf den Düsseldorfer Veranstalter Alltours, der eine Stellungnahme zum jetzigen Zeitpunkt ablehnte, verweisen die Anbieter auf die Zusage Balkes, nach der der Flugbetrieb unverändert fortgeführt wird und alle Flüge planmäßig stattfinden. Allerdings sind sie zugleich bemüht, zu versichern, dass sie auch auf alternative Szenarien eingestellt seien. "Grundsätzlich sind wir jederzeit vorbereitet, um auf mögliche operationelle Veränderungen umgehend und effektiv zu reagieren", heißt es von Tui. "Sollte es zu Anpassungen im Flugplan kommen, werden wir unseren Kunden selbstverständlich Alternativen zur Verfügung stellen", erklärt ein Sprecher von DER Touristik. Und auch FTI-Geschäftsführer Ralph Schiller versichert: "Wir haben die Situation genau im Blick und sollte es zu Einschränkungen kommen, sind unsere Kunden auf jeden Fall gut abgesichert, da abgestimmte Regelungen greifen."

Veranstalter vor Problemen

Wie schon in früheren Fällen befinden sich die Veranstalter bei Schwierigkeiten von Airline-Partnern in einem Dilemma. Sollte es wirklich zu einer Einstellung des Flugbetriebs oder zu einer Insolvenz kommen, sitzen sie unter Umständen auf bezahlten, aber wertlosen Tickets und müssen sich darüber hinaus um eine Ersatzbeförderung für ihre Pauschalreisekunden kümmern. Deshalb liegt es nahe, dass hinter den Kulissen Pläne für ein Worst-Case-Szenario geschmiedet werden.

Andererseits triebe jede öffentliche Abkehr vom Airline-Partner diesen näher an den Abgrund. Denn auch die Verbraucher, von denen viele noch zu den Gläubigern von Airberlin und Niki gehören sind hellhörig geworden. Dem Schweizer Ableger der Hotelplan-Gruppe ist das offenbar egal. Er beendete am Dienstag nach Informationen des Schweizer Fachblatts "Travel Inside" die Sitzplatzbuchungen bei der Schweizer Germania. Aufgrund der finanziellen Probleme habe man den Vertrieb von Einzelplätzen "sowohl online als auch über unsere Buchungssysteme und in den Filialen bis auf weiteres als Vorsichtsmaßnahme gestoppt".

Christian Schmicke

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