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4. September 2018 | 12:16 Uhr
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Die Kreuzfahrtbranche kämpft um ihren Ruf

Ob Overtourism oder Luftverschmutzung – die Kreuzfahrtbranche muss sich immer intensiver mit den negativen Begleiterscheinungen ihres Booms auseinandersetzen. Zuletzt wurde das am Montag in der ARD-Sendung "Hart aber fair" deutlich, der die Fragestellung "Wir Kreuzfahrer und Billigflieger - wer zahlt den Preis für den Massen-Tourismus?" zugrunde lag. Darin wurde sowohl die soziale als auch die ökologische Bilanz der Kreuzfahrten für die angelaufenen Ziele heftig kritisiert – unter anderem am beliebten Beispiel Venedigs.

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Zu den Hauptkritikpunkten gehört etwa der Vorwurf, Kreuzfahrtpassagiere ließen nicht viel Geld in den Städten, die sie besuchen. Der internationale Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Assoziation (Clia) versucht mit aktuellen Zahlen zu kontern. Demnach verzeichnet die Branche neben kontinuierlich steigenden Passagierzahlen und Umsätzen auch gestiegene Ausgaben der Passagiere. So haben Kreuzfahrttouristen im vergangenen Jahr vor und während ihrer Reise in den vier wichtigsten europäischen Kreuzfahrtmärkten Deutschland, Großbritannien, Italien, und Frankreich 2,2 Milliarden Euro ausgegeben. Davon allein knapp eine Milliarde Euro während ihrer Landausflüge.

Was Kreuzfahrer an Land ausgeben

Die deutschen Kreuzfahrthäfen profitierten von dem Passagierboom mit 377 Millionen Euro, der größte Teil (358 Millionen) entfiel auf Ausgaben vor der Reise. Also Hotelübernachtungen, An- und Abreise und Ausgaben in der Stadt. Allerdings belegen die Zahlen auch eine gewisse Sparneigung der Besucher bei Landgängen. Nur fünf Prozent ihrer Ausgaben verbuchten die Passagiere dort, also bei Städtetouren, in der Gastronomie und bei Einkäufen in lokalen Geschäften. Pro Landgang und pro Passagier werden 48 Euro ausgegeben, rechnet man An- und Abreise sowie Übernachtungen hinzu, verdreifacht sich der Wert auf 156 Euro.

Insgesamt sei die wirtschaftliche Bedeutung der Kreuzfahrten größer als die Zahl der Gäste, argumentiert die Clia. Auch wenn die Kreuzfahrtbranche wachse, sei ihr Anteil am Gesamttourismusaufkommen relativ klein. So machten Kreuzfahrten in Deutschland, dem größten europäischen Quellmarkt, nur drei Prozent des gesamten Tourismusaufkommens aus Deutschland aus. Gleichzeitig sei der Umsatzanteil der Kreuzfahrtindustrie am deutschen Reisemarkt mit etwa 12 Prozent überproportional hoch. Außerdem befänden sich rund 50.000 der 400.000 Jobs in der europäischen Kreuzfahrtindustrie in Deutschland. Dabei machten Kreuzfahrtpassagiere selbst in hochfrequentierten Reisezielen – wie Barcelona oder Venedig nur einen kleinen Anteil von fünf bis acht Prozent der Gesamtbesucherzahl aus.

Investitionen in Umwelttechnologie

Auch in Sachen Umwelt sieht sich die Kreuzfahrtbranche nicht gerecht behandelt. So investiere sie in neue, umweltschonende Antriebstechnologien und die Instandsetzung ihrer Schiffe. Fast die Hälfte der weltweiten Flotte, 111 von 253 Schiffen, fahren laut Clia bereits mit nachbehandelten Abgassystemen. Das erste rein mit dem umweltfreundlicheren Flüssigerdgas (LNG) betriebene Kreuzfahrtschiff sei mit der "Aida nova" unlängst in Dienst gestellt worden, 16 weitere folgen bis 2023.

AF

 

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