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9. November 2017 | 11:26 Uhr
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Mailen

DRV schlägt Maßnahmen gegen "Overtourism"

Nachdem in den vergangenen Tagen der Beschluss des italienischen Verkehrsministeriums, große Kreuzfahrtschiffe aus der Innenstadt von Venedig zu verbannen, für Schlagzeilen sorgte, hat sich nun der DRV zur Frage des Schadens und Nutzens von Kreuzfahrten für die angelaufenen Zielgebiete zu Wort gemeldet. Wenig überraschend betont der Ausschussvorsitzende "Schiff" des Verbandes, Aida-Chef Felix Eichhorn, zunächst einmal die wirtschaftliche Bedeutung des Kreuzfahrttourismus für die Zielgebiete. "Mit jedem Kreuzfahrtschiff besuchen hunderte Reisende vor Ort kulturelle Sehenswürdigkeiten und Restaurants, kaufen im Einzelhandel ein und nutzen regionale Ausflugsangebote", erklärt er. Als Branche sei die Kreuzfahrtindustrie damit "auch Entwicklungsmotor in den Destinationen".

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Branche erkennt Widerstände. Gleichwohl ist es der Branche nicht entgangen, dass ausgerechnet in einige besonders beliebten Destinationen diskutiert wird, inwieweit zusätzliche Kreuzfahrtreisende, die angesichts des starken Wachstums des Sektors zu erwarten sind, sie überfordern könnten. Man nehme diese Sorgen, die unter dem Stichwort "Overtourism“ diskutiert werden, ernst und forciere Lösungsoptionen, heißt es vom DRV. Als positives Beispiel wie Wachstum gestaltet werden könne, nennt der Verband die nördlich von Schottland gelegenen Orkney-Inseln, die durch eine gezielte Steuerung der Besucherströme, sowohl den Bewohnern der Insel als auch dem Thema Nachhaltigkeit gerecht würden.

Entzerrung von Saisonzeiten. Klar sei, dass für die Bevölkerung in den Reisezielen die Vorteile des Kreuzfahrttourismus die Belastungen deutlich überwiegen müssten, hat der Verband erkannt.  Zur Entlastung der Reiseziele könnten beispielsweise Schritte beitragen, die Saisonzeiten am Mittelmeer zu verlängern. Die Mittelmeerregion biete schließlich ganzjährig attraktive Wetterbedingungen. Gleichwohl sei die touristische Infrastruktur in vielen Regionen nur auf die Hauptsaison ausgelegt. Auch das staatliche Tourismus-Marketing konzentriere sich häufig allzu sehr auf diese Monate und betone die ohnehin stark frequentierten Wochenenden. Deutlich besser wäre es, die Nebensaison stärker einzubeziehen. Dann könnten Reedereien ihre Routen flexibler planen und die Destinationen profitierten von ganzjährig stabileren Tourismuseinnahmen.

Räumliche Entzerrung von Touristenströmen. Doch auch die Reedereien selbst stünden in der Pflicht, meint der DRV. Oftmals konzentriere sich das touristische Angebot für Kreuzfahrtpassagiere auf wenige Hotspots. Nachhaltig konzipierte Ausflüge müssten stärker gefördert werden. Intelligente Smartphone-Anwendungen ermöglichten es dabei, Touristen mittels personalisierter Angebote über weniger bekannte Ausflugsziele zu informieren – die Touristenströme ließen sich damit besser managen.

Zudem drängt der Verband auf den Bau neuer Häfen, um neue Regionen für Kreuzfahrten zu erschließen. Das rasche Wachstum der Industrie biete den Destinationen dazu gute Gelegenheiten, glaubt er.

 

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