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21. Januar 2020 | 07:00 Uhr
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Früherer Anex-Chef weist Verantwortung für Verluste von sich

Die tiefroten Zahlen, in die der deutsche Ableger der Anex Group im Geschäftsjahr 2017/18 gerutscht war, seien maßgeblich durch den gescheiterten Versuch verursacht worden, die eigene Airline Azur Air hierzulande zu etablieren, sagt Hakan Bakar. Diese Entscheidung sei gegen seinen Rat getroffen worden.

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Im kürzlich veröffentlichten Jahresabschluss von Anex Tour, aus dem Reise vor9 am Montag zitiert hat, heißt es dazu, eine "fehlerhafte Einkaufspolitik" und die "zum Teil bewusst vorgesehene aggressive Preispolitik, die den Bekanntheitsgrad unserer Gesellschaft erhöhen sollte", habe dazu geführt, dass Anex Tour "Produkte billiger als geplant verkaufen" musste, um das Kapazitätsrisiko zu reduzieren. Dabei waren Verluste von rund 34 Millionen Euro aufgelaufen.

Bakar, der das Unternehmen Ende 2018 im gegenseitigen Einvernehmen verlassen hat, erklärt dazu gegenüber Reise vor9, die kostspielige Entscheidung, in Deutschland die eigene Airline zu starten, sei durch Serhat Kockar, den jüngeren der beiden Inhaber der familiengeführten Anex Group, getroffen worden. Später habe Neset Kockar die Verantwortung für das Deutschland-Geschäft an sich gezogen und das Flug-Kapitel wieder beendet. Die deutsche Sparte von Azur Air war im Herbst 2018 abgewickelt worden.

Dass die Etablierung einer neuen Fluggesellschaft im deutschen Markt eine kostspielige Sache sei und dass andere Veranstalter nicht ohne weiteres auf die Flugkontingente eines neuen Wettbewerbers zugreifen würden, hätte den Beteiligten klar sein müssen, sagt Bakar im Gespräch mit Reise vor9 rückblickend. Darauf habe er ausdrücklich hingewiesen. Er selbst habe zwar als Geschäftsführer in der Verantwortung gestanden, sei aber auf die strategischen Vorgaben der Inhaber angewiesen gewesen. Bakars Nachfolger Murat Kızılsaç hatte gegenüber Reise vor9 angekündigt, Anex Tour werde in diesem Jahr im deutschen Markt schwarze Zahlen schreiben.

Christian Schmicke

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