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7. Februar 2020 | 07:00 Uhr
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Klimadebatte hält Deutsche nicht vom Reisen ab

Flugscham ist ein Mythos, sagt Ulrich Reinhardt von der Stiftung für Zukunftsfragen. Seine Tourismusanalyse 2020 zeige, dass den Deutschen die Reiselust nicht vergeht. Frühes Buchen und Fernreisen seien weiter im Trend. „Urlaub bleibt die populärste Form des Glücks“, so der Marktforscher, und die ließen sich die Deutschen nicht nehmen.

Sansibar Strand Luftaufnahme Foto iStock Den-Belitsky.jpg

Die Deutschen lassen sich den Urlaub am fernen Traumstrand wie hier auf Sansibar durch die Klimadiskussion nicht verderben

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Bereits jetzt sind sich schon fast zwei Drittel aller Bundesbürger sicher, 2020 wenigsten fünf Tage zu verreisen, geht aus der Deutschen Tourismusanalyse 2020 der Stiftung für Zukunftsfragen hervor. Dagegen weiß nur etwa jeder Siebte bereits, dass er in den kommenden zwölf Monaten nicht verreisen wird. Die restlichen 21 Prozent sind sich gegenwärtig noch unsicher, ob sie überhaupt verreisen, oder unentschlossen, wo sie dieses Jahr ihren Urlaub verbringen werden.

Deutsche buchen wieder früh und weit

„Die Bundesbürger planen und buchen ihre Reisen wieder deutlich früher und nutzen eher einen Frühbucherrabatt als auf Last-Minute-Schnäppchen zu setzen. Das bringt Planungssicherheit für Veranstalter, Hotels und Airlines“, sagt der so der wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, Ulrich Reinhardt. Bei der Auswahl der Reiseziele setze sich der Trend zu mehr Fernreisen auch 2020 weiter fort. Selbst wenn diese etwas teurer sind, ist sich bereits jetzt mehr als jeder sechste Bürger sicher, ein Ziel außerhalb Europas zu besuchen.

„Urlaub bleibt die populärste Form des Glücks“, sagt Marktforscher Reinhardt.  – und auf dieses Glück wollten auch in der abgelaufenen Reisesaison die meisten Bundesbürger nicht verzichten. 61 Prozent unternahmen wenigstens eine Urlaubsreise von mehr als fünf Tagen Dauer. 21 Prozent waren sogar zweimal unterwegs und 19 Prozent packten noch häufiger ihre Koffer. Die Reiseintensität der deutschen Bevölkerung sank allerdings leicht um ein Prozent.

Deutschland bleibt das beliebteste Reiseziel

Deutsche Feriengebiete waren auch 2019 die mit Abstand beliebtesten Reiseziele der Bundesbürger. Mehr als jeder dritte Reisende verbrachte seinen Haupturlaub zwischen den Küsten im Norden und den Bergen im Süden. Im 10-Jahres-Vergleich reduzierte sich allerdings die Anzahl der Haupturlaube im eigenen Land um fast drei Prozentpunkte.

In Europa konnten sich die spanischen Urlaubsgebiete erneut als die beliebtesten Ziele der Bundesbürger behaupten. Ungefähr jeder zehnte Reisende verbrachte seinen Urlaub auf den Balearen, Kanaren oder dem spanischen Festland. Auf den weiteren Plätzen folgten Italien, Österreich und die wiedererstarkten griechischen Feriengebiete.

Fernreisen boomen trotz Klimadiskussion

Mit 17 Prozent verbrachten noch nie so viele Bundesbürger ihren Haupturlaub außerhalb Europas wie im vergangenen Jahr. Die Diskussionen um die Auswirkungen des Klimawandels und die Fridays-for-Future-Demonstrationen haben am boomendem Fernreisemarkt nichts geändert. „Flight shaming – also das Schämen für eine getätigte Flugreise – erweist sich im Urlaub als ein Mythos“, sagt Reinhardt.

Besonders profitieren konnten Urlaubsregionen in Fernost sowie in Nordamerika. Destinationen von Kanada über die USA bis nach China, Thailand, Indonesien, Sri Lanka oder die Malediven konnten im Zehn-Jahres-Vergleich ihre Marktanteile jeweils mehr als verdoppeln.

Reisen werden kürzer und teurer

Durchschnittlich 12,3 Tage waren die Deutschen bei ihrem Haupturlaub im Jahr 2019 unterwegs. Auch wenn hierbei in fast alle Destinationen kürzer verreist wurde, bleiben die Unterschiede groß. So dauert ein Urlaub im Inland nur etwa halb so lang wie eine Fernreise.

Mit durchschnittlich 98 Euro pro Tag bleibt Urlaub ein teures Vergnügen. Im Zehn-Jahres-Vergleich erhöhten sich die durchschnittlichen Gesamtausgaben um mehr als 20 Prozent auf 1.208 Euro pro Person. In diesen Kosten sind neben den Unterkunfts-, Verpflegungs- und Transportausgaben auch alle weiteren Kosten von Eintritten über Souvenirs bis hin zu Trinkgeldern enthalten.

Die Deutsche Tourismusanalyse 2020 der Stiftung für Zukunftsfragen basiert auf der Befragung von 3.000 repräsentativ ausgewählten Personen ab 18 Jahren im Dezember 2019 und Januar 2020.

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