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13. Februar 2020 | 15:22 Uhr
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Kommt die Fondslösung für Kundengeldabsicherung?

Der DRV hat bei einem von der Bundesregierung organisierten Treffen zur Reform der Kundengeld-Absicherung vorgeschlagen, diese nach dem niederländischen Vorbild der SGR über einen Garantiefonds abzusichern. Noch bevor der Verband dies bestätigt, erhält er dafür Applaus vom Online-Verband VIR.

Insolvenz

Über die künftige Lösung zur Kundengeldabsicherung soll bald entschieden werden

Vereinfacht dargestellt sähe die vom Branchenverband vorgeschlagene Lösung wohl so aus, dass sich Veranstalter abhängig von Umsatz und Bonität über Versicherungen, Bankbürgschaften oder Treuhandkonten absicherten und darüber hinaus Kundenzahlungen im niedrigen einstelligen Euro-Bereich in den Fonds erfolgen würden. Der Fonds könnte zudem in der Anfangsphase Kredite mit staatlicher Absicherung aufnehmen, um sich genügend Kapital zu sichern.

Über den Fonds sollten sowohl die Kundengelder als auch die Kosten für den Heimtransport gestrandeter Urlauber im Fall einer Pleite abgesichert sein. Das berichtet unter anderem das Fachblatt "FVW". Obwohl der DRV sich zu seinen konkreten Plänen noch nicht öffentlich geäußert hat, stimmt Michael Buller, Vorstand des VIR, ihm bereits zu.

Das Konzept habe sich bereits als leistungsfähig erwiesen und sei europarechtskonform, lobt Buller. Für das Gelingen der Umsetzung seien der richtige Einsatz der Bonitätseinstufung, die Zusammensetzung des Aufsichtsgremiums und ein Marktzugang für alle Reiseanbieter unterschiedlicher Größe und Couleur entscheidend.

VUSR für Kombi aus Versicherung und Fonds

Zuvor hatte der Reisebüroverband VUSR einen eigenen Vorschlag präsentiert, der auf einer Versicherungskomponente, die bei Schäden von bis zu 300 Millionen Euro greifen soll, und einer ergänzenden Fondslösung basiert. Die Fondskomponente soll die Versicherungslösung bei Pleiten großer Anbieter oder der Insolvenz zahlreicher Anbieter stützen und so für eine Absicherung sämtlicher Kundengelder sorgen. Jeder Kunde soll fünf Euro einzahlen, bis er ein Volumen von einer Milliarde Euro erreicht hat. Diese Lösung orientiere sich am dänischen Vorbild, sagt die VUSR-Vorsitzende Marija Linnhoff.  

Außerdem würde der Reisebüroverband auch die Provisionen seiner Mitglieder im Fall von Veranstalterpleiten gerne abgesichert sehen. Schließlich habe es in jüngster Zeit sowohl für Airlines als auch für Verbraucher staatliche Unterstützung gegeben; für den stationären Vertrieb hingegen nicht.

Christian Schmicke

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