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20. Dezember 2018 | 14:32 Uhr
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Kreuzfahrt will CO2-Ausstoß um 40 Prozent verringern

Der Kreuzfahrtverband Clia hat angekündigt, den CO2-Ausstoß der Flotten sämtlicher Mitglieder, zu denen alle großen Kreuzfahrtgesellschaften gehören, bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren. Als Basis dieses Ziels gilt allerdings nicht das Jahr 2018, sondern der Wert von 2008. In diesem Jahr begann die erste Verpflichtungsperiode mit Bezug auf das Kyoto-Protokoll, in dem sich die Vereinten Nationen auf Ziele zur Eindämmung von Treibhausgasen geeinigt hatte. Der Verband will bei der Berechnung des selbst gesteckten Ziels die Gesamtemission der Flotten der Mitgliedsreedereien, die Zahl der Betten auf den Schiffen und die zurückgelegten Strecken berücksichtigen. Ein jährlicher Bericht über den Fortschritt der Branche sei geplant, heißt es.

Einen Teil der Einsparungen dürfte die Kreuzfahrtindustrie bereits jetzt erreicht haben. Denn die in Dienst gestellten Neubauten sind in den vergangenen zehn Jahren schon deutlich energieeffizienter geworden. Im April 2018 hatten sich Vertreter von 170 Staaten auf einer Konferenz der International Maritime Organisation (IMO) darauf geeinigt, den CO2-Ausstoß der gesamten zivilen Schifffahrt bis 2050 mindestens zu halbieren. Im Idealfall solle in der Schifffahrt bis zu diesem Zeitpunkt gar kein Treibhausgas mehr entstehen.

Mit ihrer Selbstverpflichtung geht die Clia freilich nur einen Teil des Problems an. Denn die Emissionen von Kreuzfahrtschiffen umfassen neben CO2 zahlreiche weitere Stoffe, darunter Schwefeloxide, Stickoxide und Feinstaub. Daher ist der medienwirksame Plan, den CO2-Ausstoß zu verringern, zwar ein relevanter, aber keineswegs der einzige Bestandteil des Emissionsthemas. In einem gerade veröffentlichten Test bescheinigte die Stiftung Warentest der Industrie in diesem Zusammenhang erheblichen Nachholbedarf.

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