Tägliche News für die Travel Industry

18. Dezember 2025 | 12:32 Uhr
Teilen
Mailen

Low-Cost-Sektor verliert in Deutschland Marktanteile

Der Markt für Low-Cost-Flüge wächst weltweit weiter, entwickelt sich regional aber sehr unterschiedlich. Während der Anteil im globalen Luftverkehr bei rund 31 Prozent liegt und vor allem Asien zulegt, bleibt Deutschland deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Der innerdeutsche Low-Cost-Verkehr spielt kaum noch eine Rolle.

Low-Cost-Airlines

Weltweit nimmt der Marktanteil der Low-Cost-Carrier zu

Der weltweite Luftverkehr hat im Sommer 2025 das Vorkrisenniveau überschritten. Low-Cost-Angebote bleiben dabei ein zentrales Marktsegment, ihr Anteil entwickelt sich jedoch regional sehr unterschiedlich. Weltweit entfallen rund 31 Prozent des Passagierluftverkehrs auf das Niedrigpreissegment. In Europa liegt der Anteil bei etwa 36 Prozent, in Deutschland dagegen nur bei rund 26 Prozent. Im innerdeutschen Verkehr sind es noch etwa acht Prozent. Diese Ergebnisse zeigt eine Analyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Asien und Europa prägen den Markt

Global zählten die Statistiker im Jahr 2024 rund 4,7 Milliarden Luftfahrtpassagiere. Im ersten Halbjahr 2025 kamen weitere 2,3 Milliarden hinzu, ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Flüge lag mit 18,1 Millionen Starts indes noch leicht unter dem Niveau von 2019.

Im Low-Cost-Segment stieg die Zahl der Flüge im ersten Halbjahr 2025 gegnüber dem Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent auf 5,7 Millionen. Asien und Europa haben sich mit jeweils rund 36 Prozent Low-Cost-Anteil zu den größten Regionen entwickelt und Nordamerika damit überholt. Auch im Mittleren Osten wuchs das Segment zuletzt überdurchschnittlich.

Europa stabil, Deutschland unter Druck

In einer untersuchten Juli-Woche 2025 wurden in Europa mehr als 70.000 Low-Cost-Flüge auf knapp 10.730 Strecken durchgeführt. Ryanair stellte mit rund 24.700 Starts das größte Angebot und lag damit etwa 40 Prozent über dem Wert von 2019. Spanien führte bei den Ländern, Deutschland rangierte an fünfter Stelle.

Für Deutschland weist das DLR in der betrachteten Woche 4.401 Low-Cost-Starts aus. Das entspricht zwar einem Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2024, liegt aber weiterhin um 34 Prozent unter dem Niveau von 2019. Marktführer war Eurowings mit knapp 2.200 Starts, gefolgt von Ryanair und Wizz Air. Insgesamt sank der Low-Cost-Anteil in Deutschland seit 2019 von 33 auf 26 Prozent.

Kaum noch Low-Cost im Inland

Besonders deutlich ist der Rückgang im innerdeutschen Verkehr. Der Low-Cost-Anteil liegt hier nur noch bei rund acht Prozent, nachdem er früher Werte von bis zu 40 Prozent erreicht hatte. Als Gründe nennt das DLR den Rückzug einzelner Anbieter, die Folgen der Pandemie und strukturelle Veränderungen im Markt.

Gleichzeitig verschiebt sich das Angebot laut DLR zugunsten regionaler Flughäfen. Während Frankfurt und München kaum Low-Cost-Verkehr aufweisen, liegen die Anteile in Berlin, Düsseldorf, Köln oder Stuttgart jeweils über 40 Prozent. An kleineren Standorten wie Memmingen, Weeze oder Hahn dominieren Low-Cost-Flüge nahezu vollständig.

Die Preisanalyse zeigt zudem eine hohe Spreizung. Im Herbst 2025 lagen die durchschnittlichen Bruttopreise je nach Airline zwischen 48 und 113 Euro. Früh gebuchte Tickets waren deutlich günstiger, während kurzfristige Buchungen teilweise ein Mehrfaches kosteten.

Christian Schmicke

Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.