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4. März 2021 | 13:39 Uhr
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Lufthansa fliegt vorerst auf Sicht

Bei steigender Nachfrage könnte die Airline ihr Angebot schnell auf 70 Prozent der Vorkrisenkapazität hochfahren, sagte Konzernchef Carsten Spohr (Foto) am Donnerstag. Allerdings rechne er im Jahresverlauf eher mit 40 bis 50 Prozent des Angebots von 2019. Vor allem bei der Planung auf Ferienstrecken sei Flexibilität angesagt.

Spohr Carsten

LH-Chef Carsten Spohr setzt auf eine schnelle Erholung der touristischen Nachfrage 

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Im touristischen Segment werde Lufthansa kurzfristig auf Nachfrageentwicklungen reagieren, erklärte Spohr. Für den Monat Mai stehen noch nicht alle Verbindungen endgültig fest und für den Sommer erst recht nicht. Sorgen seitens der Kunden und Vertriebspartner, dass es in diesem Jahr erneut zu massiven Flugplanänderungen kommen könnte, begegnet Spohr mit dem Argument, dass derzeit angesichts anhaltender Restriktionen für den Reiseverkehr sehr kurzfristig gebucht werde. Dem passe sich sein Unternehmen an.

Jegliche Planungen basieren freilich auf der Annahme, dass die Einschränkungen für den Flug- und Reiseverkehr in den nächsten Monaten geringer werden. "Jetzt müssen international anerkannte, digitale Impf- und Testnachweise an die Stelle von Reiseverboten und Quarantäne treten, damit Menschen wieder Familie und Freunde besuchen, Geschäftspartner treffen oder andere Länder und Kulturen kennenlernen können", fordert der Lufthansa-CEO.

Mehr Touristik, weniger Geschäftsreisende

Für den touristischen Verkehr, speziell auf der Langstrecke, spielt das intern umstrittene Projekt Eurowings Discover, das im Juni starten soll, eine wichtige Rolle. Zu große Erwartungen wiegelt Spohr gleichwohl mit dem Hinweis darauf ab, dass der touristische Ableger im Sommer gerade mal mit drei und im Winter mit sieben Maschinen starten soll. Um die erhoffte rasche Erholung der touristischen Nachfrage zu nutzen, steuert Lufthansa auch mit der Kernmarke immer mehr touristische Destinationen an. Geplant sind 20 neue Ziele ab Frankfurt und 13 ab München.

Für die Geschäftsreisesparte, die vor Corona rund 30 Prozent der Passagiere und 45 Prozent des Umsatzes brachte, rechnet Spohr dagegen auch langfristig nicht mit einer völligen Erholung. "Zehn bis 20 Prozent des Geschäfts werden wegbleiben“, glaubt er. Darauf richte man sich bei der Flottenplanung ein. Unter anderem wird nach den Worten des Airline-Chefs erwogen, alle Flugzeuge, die älter als 25 Jahre sind, auszumustern. Dass die 14 Großraumflugzeuge vom Typ Airbus A380 und zehn Exemplare der vierstrahligen A340-600, die derzeit im Langzeitmodus geparkt sind, jemals in die Flotte zurückkehren, glaubt Spohr nicht.    

Neue Business Class kommt 2022

An den Plänen für eine neue, aufgewertete Business Class hält Lufthansa gleichwohl fest. Er erwarte erste Flugzeugauslieferungen mit der neuen Business Class im kommenden Jahr, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag in Frankfurt. Bis 2025 will Lufthansa 20 neue Boeing 787-9 damit ausrüsten, die am Drehkreuz Frankfurt stationiert werden. Zudem könnten einige der 26 Airbus A350-900, die zwischen 2023 und 2029 ausgeliefert werden sollen, früher kommen, wenn die älteren Flieger tatsächlich früher ausgemustert werden. Auch dort soll die neue Business Class zum Einsatz kommen.

Hohe Verluste

Lufthansa hatte am Donnerstag die Bilanz für das Jahr 2020 vorgelegt. Der Konzernumsatz sank auf 13,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 36,4 Milliarden Euro). Der operative Mittelabfluss lag im vierten Quartal 2020 bei rund 300 Millionen Euro pro Monat. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 6,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,2 Milliarden Euro).

Die Lufthansa Group verfügte zum 31. Dezember über liquide Mittel von rund 10,6 Milliarden Euro, davon entfielen 5,7 Milliarden Euro auf nicht in Anspruch genommene staatliche Stabilisierungsmaßnahmen. Bis Jahresende 2020 hatte der Konzern staatliche Stabilisierungsgelder in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro abgerufen, von denen zwischenzeitlich eine Milliarde Euro zurückgezahlt wurde.

Christian Schmicke

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