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12. September 2017 | 12:33 Uhr
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Massenkrankmeldungen der Piloten führen zu

Airberlin hat am Dienstag mehr als 100 von 750 geplanten Flügen gestrichen. Hintergrund der Flugausfälle sind plötzliche Krankmeldungen von rund 200 der insgesamt 1.500 Piloten. Die Krankmeldungen seien extrem kurzfristig erfolgt, meldet die Fluggesellschaft. Zum Teil hätten die Piloten während des Crewbriefings unmittelbar vor dem Flug oder auf dem Weg zum Flugzeug den Dienst quittiert.

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"Sanierungsbemühungen gefährdet." Airberlin-Chef Thomas Winkelmann bezeichnete die Aktion, die stark an eine riesige Krankmeldungswelle bei der Fluggesellschaft Tuifly vor einigen Monaten erinnert, als "Spiel mit dem Feuer“. Die Flugausfälle kosteten die Airline mehrere Millionen Euro. Angesichts der Verhandlungen mit möglichen Investoren sei ein stabiler Flugbetrieb aber "die zwingende Voraussetzung für ein Gelingen dieser Verhandlungen“. Nur so könnten möglichst viele Arbeitsplätze gesichert werden. Auch Frank Kebekus, seit der Insolvenz Generalbevollmächtigter des Unternehmens, schlägt Alarm: Die Ereignisse gefährdeten das gesamte Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung massiv, sagt er. Wenn sich die Situation nicht kurzfristig ändere, werde Airberlin "den Betrieb und damit jegliche Sanierungsbemühungen einstellen müssen".

Will Airberlin die Langstreckenpiloten loswerden? Nach Informationen der "Bild"-Zeitung sollen Sondierungen zu den Übergangsbedingungen für 1.200 Airberlin-Piloten auf einen Käufer am Montag geplatzt sein. Dies sei der Grund für das plötzliche Hochschnellen des Krankenstandes, berichten Insider. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zeigte sich indes über die Ereignisse, "überrascht“ und betonte, sie habe "zu keinem Zeitpunkt dazu aufgerufen, sich krank zu melden“. VC befürchtet unterdessen, dass Airberlin den Langstreckenbetrieb, der in den vergangenen Tagen bereits drastisch gekürzt wurde, ganz einstellen könnte. VC-Präsident Ilja Schulz wird von der "Rheinischen Post" mit der Bemerkung zitiert, es bestehe die Sorge, dass mit einer "enormen Preiserhöhung die Langstrecke so unattraktiv gemacht werden soll, dass sie noch vor der Übernahme eingestampft werden kann". Der Grund dafür könnte laut Schulz darin liegen, dass man insbesondere die gut bezahlten Langstreckenpiloten loswerden wolle, bevor es zu einer Übergabe von Betriebsteilen komme. "Die könnte der Insolvenzverwalter bei einer Einstellung der Langstrecke sofort entlassen wollen", sagte Schulz der Zeitung. "Die Braut wird quasi für die Hochzeit hübsch gemacht. Das ist ein Skandal, den wir uns so nicht bieten lassen", warnt er.

Absurde Preissprünge. Ganz aus der Luft gegriffen ist diese Vermutung nicht. Denn für Flüge ab dem 25. September innerhalb des verbliebenen Langstreckennetzes verlangt Airberlin tatsächlich Mondpreise. So kosten Hin- und Rückflug zwischen Düsseldorf und San Francisco ab diesem Termin satte 2.692,46 Euro. Wer in den nächsten Tagen fliegen wollte, käme mit gut 900 Euro davon – vorausgesetzt, sein Flieger hebt tatsächlich ab.

Christian Schmicke

 

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