Nicko Cruises sieht Flussreisen auf Wachstumskurs
Die "reifen Best Ager", wichtigste Klientel der Flusskreuzfahrtsparte, seien zurück, sagt Guido Laukamp, Geschäftsführer von Nicko Cruises. Viele frühe Buchungen und eine starke "Wave Season" deuteten auf anhaltenden Nachholbedarf hin.

Nicko Cruises
Die klassische Flusskreuzfahrtklientel ist zurück, sagt Nicko-Chef Guido Laukamp
Trotz bisher schwacher wirtschaftlicher Entwicklung in Deutschland sowie der Kriege in Nahost und in der Ukraine gestalte sich die Nachfrage nach Flusskreuzfahrten 2024 "sehr positiv", erklärt Laukamp. Kreuzfahrten erfüllten "besonders gut die 'Top-Reisemotive der Deutschen', wie die Suche nach Abstand zum Alltag, Entspannung, Spaß, Freude und dem Tanken frischer Kräfte", so der Nicko-Chef in Anspielung auf Ergebnisse der FUR-Reiseanalyse im Frühjahr.
Ungeachtet des Ukraine-Kriegs seien auch Nachfrage und Angebot für die Donau stabil – das sei nicht zuletzt auf sichere Routenoptionen an der unteren Donau zurückzuführen. Etwas überraschend verzeichnet zudem der Nil ein Comeback – trotz des benachbarten Nahostkonflikts.
Sechstes Donauschiff am Start
"Die weitere Entwicklung der Saison ist bisher sehr erfreulich, Bettenauslastung und Tagespreise entwickeln sich gut", konstatiert Laukamp. Dabei helfe auch, dass im Mai die Konsumlaune der Deutschen erstmals wieder signifikant gestiegen sei, so dass er von einer Stabilisierung der positiven Trends ausgehe.
Für das kommende Jahr chartert Nicko Cruises für die Donau mit der dann frisch modernisierten Celina ein sechstes Schiff. Einige neue Themenreisen auf Donau und Rhein werden ebenso aufgelegt.
Ein paar Unsicherheiten
Ob Nicko im kommenden Jahr wieder Zubucher-Reisen auf dem Mississippi anbieten kann, weiß der Geschäftsführer noch nicht. Die für dieses Jahr geplanten Zubucherreisen auf dem Mississippi hatte das Unternehmen nach der Insolvenz von America Queen Voyages absagen müssen. Man sei aber in "intensiven Gesprächen" mit American Cruise Line, die die Schaufelraddampfer des einstigen Rivalen aus der Insolvenzmasse gekauft hat. Nicko wolle den Mississippi wieder ins Programm aufnehmen, weil der Fluss für die Klientel des Unternehmens ein tolles Reiseziel sei.
Im Hochseebereich gibt es ebenfalls weiterhin eine Unsicherheit für die Weltreise der Vasco da Gama, deren Start auf Kreta im Oktober geplant ist. Grund dafür ist die Sicherheitslage im Roten Meer. Nicko Cruises habe Pläne in der Schublade, nach denen das Schiff ohne Passagiere durch das Rote Meer fahre, während den Gästen ein attraktives Landprogramm im Oman angeboten werde, erläutert Laukamp. Abschließend solle die Sache aber erst beschlossen werden, wenn die Fakten im Hinblick auf den Herbst klar seien.
Christian Schmicke