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28. Februar 2019 | 10:25 Uhr
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Reisebranche wartet auf den Buchungsschub

Noch liegt der Buchungsstand für den Sommer um zwei Prozent unter dem des Vorjahres. DRV-Präsident Norbert Fiebig rechnet mit einem "anspruchsvollen Jahr", weil schwächere Konjunkturerwartungen die Konsumneigung dämpfen könnten. Am Ende werde aber "eine leichte Steigerung im unteren einstelligen Prozentbereich" stehen.

Fiebig Norbert

DRV-Präsident Norbert Fiebig: 2019 wird ein anspruchsvolles Jahr

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Im vergangenen Jahr herrschte in der Branche um diese Zeit Jubelstimmung. Die Buchungen für die Sommersaison lagen nach dem ersten Quartal des Touristikjahres um satte 18 Prozent über dem Vorjahr. Zwar warnte während der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin Anfang März so mancher, der frühe Buchungsansturm werde im weitere Saisonverlauf zu schwächerer Nachfrage führen, doch am Ende des Geschäftsjahres blieb im Bereich der Veranstalterreisen noch ein deutlicher Umsatzzuwachs von sieben Prozent.

Zahlen sind besser als die Stimmung

Gegen diese starken Vorjahreszahlen kämpft die Branche in diesem Jahr an. Derzeit liegen die Sommerbuchungen um zwei Prozent unter dem Vorjahreswert – damit aber andererseits immer noch sehr deutlich über den Zahlen von 2017. Tatsächlich präsentiert sich also die Urlaubsnachfrage auf hohem Niveau stabil. Die Stimmung unter den Veranstaltern und im Vertrieb könnte indes besser sein. Das mag mit den Turbulenzen um die Vertriebsstrategie der TUI zusammenhängen, mit den Schwierigkeiten großer Player wie Thomas Cook und DER Touristik, mit den jüngsten Pleiten von Germania, Fly BMI und H&H Touristik. Der Buchungsstand selbst rechtfertigt die starke Skepsis jedenfalls nicht.

DRV-Präsident Norbert Fiebig rechnet gleichwohl mit einem "anspruchsvollen Jahr". Zwar hätten die Bundesbürger angesichts niedriger Arbeitslosigkeit und kräftiger Lohnerhöhungen bei den jüngsten Tarifabschlüssen durchaus Geld in der Tasche. Zudem fördere das anhalten niedrige Zinsniveau die Konsumneigung. Doch eine drohende Abschwächung der Konjunktur und auch außenpolitische Unwägbarkeiten wie der Brexit oder der Handelsstreit zwischen den USA und China dämpften die Zukunftserwartungen vieler Menschen und damit möglicherweise auch die Reiselust. Dennoch geht Fiebig von einer "leichten Steigerung im unteren einstelligen Prozentbereich" für das Gesamtjahr aus.

Türkei-Boom hält an

Treiber der Entwicklung sei, wie schon im Vorjahr, die Türkei, deren Buchungsstand erneut um 58 Prozent über dem von 2018 liege, berichtet der DRV-Chef. Aber auch Ägypten, Bulgarien, Tunesien und Bulgarien könnten deutliche Zuwächse verbuchen. Für Spanien und Italien sei die Nachfrage hingegen derzeit rückläufig, im Hinblick auf Spanien berichten Insider über ein Minus von 20 Prozent.

Für die Veranstalter, die ihren Marktanteil im vergangenen Jahr gegenüber den selbst organisierten Reisen auf 53 Prozent steigern konnten, ist die anhaltende Verschiebung der Reiseströme vom westlichen ins östliche Mittelmeer eigentlich keine schlechte Nachricht. Schließlich sind die Türkei, Ägypten und Tunesien traditionell Ziele mit einem sehr hohen Pauschalreiseanteil, während die Mehrzahl der reisen nach Italien oder Spanien individuell organisiert wird. Andererseits sind die Pro-Kopf-Umsätze bei reisen in diese Ziele, die vor allem wegen ihrer günstigen Preise beliebt sind, geringer.

Christian Schmicke

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