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21. März 2022 | 16:24 Uhr
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Sun Express setzt auf komplette Erholung der Touristik

Sun Express ist dank des auf drei Säulen basierenden Geschäftsmodells mit touristischem und ethnischem Verkehr sowie Inlandsflügen gut durch die Krise gekommen und konnte sogar Gewinn einfliegen. In diesem Jahr ruhten wieder größere Hoffnungen auf dem Tourismus, sagt Firmenchef Max Kownatzki (Foto).

Kownatzki Max
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Das deutsch-türkische Joint Venture von Lufthansa und Turkish Airlines zählt zu der wohl überschaubaren Zahl von Fluggesellschaften, die im Krisenjahr 2021 schwarze Zahlen geschrieben haben. Am Ende stand unterm Strich ein Betriebsergebnis von 59 Millionen Euro bei einem Umsatz von 750 Millionen Euro und sechs Millionen Passagieren.

Laut Sun-Express-CEO Kownatzki trugen dazu mehrere Faktoren bei. Zum einen war ein Sparprogramm im Umfang von rund 350 Millionen Euro aufgelegt worden – sowohl neue Konditionen bei Lieferanten als auch Zugeständnisse des Personals seien darin enthalten gewesen, berichtet Kownatzki. Außerdem seien das sogenannte ethnische Geschäft worunter im wesentlichen Besuche außerhalb der Türkei lebender Menschen mit türkischen Wurzeln bei Freunden und Verwandten fallen, und der Inlandsverkehr während der Corona-Pandemie deutlich stabiler geblieben als das touristische Geschäft.

Hoffnung auf starken Türkei-Sommer

In diesem Jahr könnten sich die Gewichte zwischen den drei Säulen wieder verschieben. So rechnet Kownatzki angesichts aktueller Buchungen über dem Niveau von 2019 mit einem starken Sommer für den Türkei-Tourismus aus dem deutschsprachigen Raum. Auch bei den Freundes- und Verwandtenbesuchen werde die Nachfrage gut bleiben, schätzt der Sun-Express-Chef. Einen Dämpfer könnte indes die Inlandsnachfrage in der Türkei erfahren. Angesichts der geradezu wahnwitzigen Inflationsrate im Land fehlt vielen Menschen das Geld. Zudem sei bereits jetzt wegen regierungsseitig gedeckelter Inlandsflugpreise kein Geld damit zu verdienen, sagt der CEO, der auf eine Anhebung der zugelassenen Höchstpreise hofft.

Hohe Priorität der Flugplansicherheit

Mit täglichen Direktflügen ab 15 Abflughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz werde Sun Express die führende Position an der türkischen Riviera in diesem Jahr ausbauen. Das angebotene Volumen liege aktuell wieder auf dem Niveau von 2019. Im Anatolien-Verkehr bietet die Fluggesellschaft im kommenden Sommer Direktverbindungen von 18 Städten in Europa zu 14 anatolischen Destinationen an. Sun Express nimmt fünf neue internationale Verbindungen auf: Düsseldorf-Ordu, Dortmund-Zonguldak sowie Wien-Kayseri, Wien-Samsun und Kopenhagen-Ankara.

Man habe während der Pandemie auf eine "verlässliche, bedarfsorientierte Flugplanung" gesetzt und bereits im Sommer 2021 wieder mehr als 95 Prozent aller Flüge wie geplant durchgeführt, betont Kownatzki. Diese Zuverlässigkeit, die andere Airlines bisweilen vermissen ließen, werde sich auszahlen, ist er überzeugt.

Den Ausbau der aktuell 47 Flugzeuge starken Flotte werde man fortsetzen, so der Airline-Chef. In den vergangenen Monaten seien neun neue Boeing 737 Max hinzugekommen. In den nächsten Jahren sollen jeweils fünf Maschinen des Typs hinzukommen und nicht nur Flugzeuge mit auslaufenden Leasing-Verträgen ersetzen, sondern, je nach Entwicklung der Nachfrage, die Flotte verstärken.

Kein Neustart für Sun Express Deutschland

Trotz aller Wachstumspläne: Zu einem Revival für die im Sommer 2020 eingestellte Sun Express Deutschland wird es wohl nicht kommen. Die Tochter bediente von Deutschland aus Ziele abseits der Türkei, wie etwa Spanien, Griechenland oder Ägypten. Deutlich wahrscheinlicher als Beteiligungen oder Neugründungen sei der Ausbau kommerzieller Partnerschaften nach dem Vorbild der Zusammenarbeit mit Air Cairo. Der Carrier fliegt Das Tochterunternehmen von Egypt Air übernimmt im Rahmen dabei den Flugbetrieb – vermarktet und vertrieben werden die Strecken von Sun Express. Dieses Modell könnte zur Vorlage für weitere Partnerschaften werden, sagt Kownatzki. Es gebe diesbezüglich konkrete Gespräche. Über mögliche Partner und Destinationen will der Airliner noch nichts preisgeben.

Christian Schmicke

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