Sunny Cars sieht Geschäft mit Urlaubsautos wieder auf Kurs
Der Mietwagenbroker rechnet für das neue Jahr mit anhaltend starker Nachfrage, einem ausreichenden Angebot an Fahrzeugen und leicht sinkenden Preisen. In der Pandemie hat das Unternehmen kräftig an seiner Kostenstruktur gearbeitet.
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Mit rund 600.000 Buchungen habe Sunny Cars im vergangenen Geschäftsjahr einen vermittelten Umsatz von 328 Millionen Euro eingefahren, berichtet Firmengründer Kai Sannwald. Der Umsatz sei damit höher gewesen als vor der Corona-Pandemie, obwohl der Münchener Broker damals rund 230.000 Buchungen mehr verbucht hatte. Der wichtigste Grund dafür liege in gestiegenen Mietwagenpreisen, die angesichts knapper Verfügbarkeit der Fahrzeuge zusammen mit einer leicht verlängerten Anmietdauer zu 40 Prozent höheren Umsätzen pro Buchung geführt hätten.
Engpässe bestimmten das vergangene Jahr
Im vergangenen Jahr habe der Fahrzeugmangel insbesondere die europäischen Urlaubsländer betroffen, erklärt Sannwald. Aufgrund von Lieferkettenproblemen seien bestellte Fahrzeuge zu spät angekommen. Diese Situation werde sich 2023 voraussichtlich verbessern, zudem hielten einige Flottenanbieter die Urlaubsautos aus dem Vorjahr weiter in den Flotten. Der Markt werde daher voraussichtlich insgesamt genug Fahrzeuge bieten, um die Nachfrage zu bedienen. Bestimmte Fahrzeuggruppen seien allerdings weiterhin Mangelware. Dazu zählten insbesondere Kleinwagen.
Als Unternehmen sei Sunny Cars gut durch die Corona-Krise gekommen, berichten Sannwald und sein Co-Geschäftsführer Thorsten Lehmann. Nach einem Rekordverlust von 9,6 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019/20 habe man im Folgejahr schon wieder einen Gewinn von 7,1 Millionen Euro verbucht.
Kosten auf den Prüfstand gestellt
Das klingt angesichts der zahlreichen Reisebeschränkungen des Jahres 2020/21 erstaunlich. Neben hohen Mietwagenpreisen in den Monaten, in denen gereist werden konnte habe vor allem eine Reduzierung der Kosten zu dem Ergebnis geführt, berichtet Sannwald. So zählt das Unternehmen heute noch 130 Mitarbeiter; vor Corona waren es 180. Den Angestellten, die Sunny Cars verlassen mussten, habe man "sehr faire" Abfindungen gezahlt und ihnen zudem Beratungsleistungen für den beruflichen Neustart an die Seite gestellt. Neben der Reduzierung von Personalkosten seien auch andere Ausgaben auf den Prüfstand gestellt worden – etwa im Marketing oder der IT.
Für 2023 rechnet Sannwald damit, die Zahl von 600.000 Mietwagenbuchungen zu übertreffen und gute Gewinne einzufahren. "Wir stehen heute stärker da als vor der Krise, glaubt er, und: „Wir haben in der Krise sicher einiges falsch gemacht, weil wir auf Sicht fahren mussten und nicht wirklich planen konnten. Aber wir haben auch vieles richtig gemacht."
Christian Schmicke