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31. Mai 2022 | 17:35 Uhr
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Was Sören Hartmann im BTW und in der Branche bewegen will

Seit 100 Tagen ist der noch amtierende Rewe-Vorstand Sören Hartmann (Foto) als Präsident des touristischen Dachverbandes BTW im Amt. Dieser müsse für "das große Ganze" sprechen und das wirtschaftliche Gewicht der Branche in die Waagschale werfen. Doch es gebe auch Grenzen.

Hartmann Sören

Sören Hartmann will den BTW stärker als Gesprächsplattform in Szene setzen

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Hartmann weiß, dass nicht wenige Touristiker die Bündelung der Verbandsaktivitäten in dem Sinne begrüßen würden, dass die Branche von einem Ansprechpartner vertreten würde und mit einer Stimme sprechen könnte. Doch dem stehe die Vielfalt, teilweise auch die Gegensätzlichkeit der Interessen der touristischen Akteure entgegen.

So säßen Händler, beziehungsweise Handelsvertreter und Produzenten keineswegs immer in einem Boot. Dasselbe gelte für Flughäfen und Fluggesellschaften, deshalb sei die Vielfalt der Fachverbände durchaus sinnvoll, weiß der erfahrene Praktiker. Für den BTW wolle er vermitteln, den Akteuren eine Gesprächsplattform bieten und wenn es gut laufe, Kompromisslinien formulieren, so Hartmann.

"Divers, krisengeprüft und innovativ"

Seinen Blick auf die Branche hat Hartmann vor wenigen Tagen in einem Debattenbeitrag auf der Website seines Noch-Arbeitgebers Rewe formuliert. Darin schreibt er, die Tourismusbranche sei einerseits "divers, krisengeprüft und innovativ" – und nach mehr als zwei Jahren Pandemie zeige ihr Weg wieder bergauf. Doch an Herausforderungen mangele es ihr zugleich nicht; zu nennen seien unter anderem Klimaschutz, Digitalisierung und die Resilienz der Touristik bei Krisen.

Entscheidend werde künftig sein, dass die Reisebranche – im Besonderen von der Politik – in ihrer Komplexität gesamthaft betrachtet wird, so Hartmann weiter. Tourismuspolitik müsse "endlich als Querschnittsthema verstanden und somit auf allen Ebenen abgestimmte Rahmenbedingungen schaffen und Regulierung mit Augenmaß vornehmen".

"Keine weitere Vollbremsung"

Dass nach zwei Jahren die Reiselust der Verbraucher wieder nahezu ungebrochen zurückgekehrt sei, dürfe "nicht dazu führen, sich unternehmensseitig wie politisch zurückzulehnen", mahnt der BTW-Präsident an. Einerseits müssten Resilienzen erhöht werden. Anderseits erwarte die Branche einen Plan der Regierung für den Herbst und Winter und müsse "dank besserer Strategien vor die nächste Welle kommen". Eine Vollbremsung mit Schließungen ganzer Branchen dürfe "zukünftig nicht mehr das Mittel der Wahl sein".

Agieren und nicht Reagieren müsse auch die Devise beim Klimaschutz lauten. Dies sollte für die Reisebranche wie für die Politik gleichsam gelten. Die Klima-Transformation sei „alternativlos“, meint Hartmann. Tourismusunternehmen müssten diese "konsequenter und innovativer treiben, dies gehört zu unserer Verantwortung". Die Voraussetzungen für diesen Fortschritt müssten aber auch politisch gelegt werden, fordert der Verbandschef. Die notwendige Dynamik sei "nach den schwierigen Coronajahren nur mit Förderinstrumenten und finanziellen Anreizen" erreichbar. Und weil Klimaschutz eine globale Herausforderung sei, bedürfe es dazu internationaler politischer Lösungen.

Fokus auf internationale Lösungen

Auch die Menschen in den Zielgebieten müssten in diesen Prozess einbezogen werden, um wirksame Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen, schreibt Hartmann. Denn zur Wahrheit gehöre auch, „dass es sich aus dem deutschen Wohnzimmer leicht(er) über Klimaschutz sprechen lässt als in manchen Zielregionen. Die Reisebranche hat das Potenzial als Vorbild voranzugehen, Nachhaltigkeit international vorzuleben und gleichzeitig zu mehr Toleranz und Weltoffenheit beizutragen“.

Eine kurzfristige Aufgabe wird für Hartmann darin bestehen, den Mitgliederschwund der vergangenen Jahre im BTW zu stoppen. Unter anderem hatten etwa TUI, die Flughafenbetreiber in München und Frankfurt sowie der Accor-Konzern den Dachverband verlassen. Zuletzt gab es immerhin mit der DSR Hotel Holding und Bentour Reisen wieder Neuzugänge.

Christian Schmicke

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