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15. Oktober 2020 | 16:01 Uhr
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Wie die Flusskreuzfahrt mit deutschen Risikogebieten umgeht

Für die Reedereien wachsen die Herausforderungen täglich, weil immer mehr inländische Regionen als Corona-Risikogebiete gelten. Während einige Anbieter von Gästen aus Risikogebieten einen negativen PCR-Test verlangen, geben sich andere mit Formularen zufrieden, auf denen die Gäste ihre Reisetauglichkeit bestätigen.

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Flussreiseanbieter müssen sich neue Anlaufpunkte suchen

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Die Welt wird immer kleiner für die Flusskreuzfahrtanbieter. Für Frankreich, Ungarn, die Niederlande und wichtige österreichische Ziele wie Wien gelten Reisewarnungen. Und auch im Inland wird die Luft immer dünner, denn die Zahl der als Risikogebiete deklarierten Städte und Landkreise wächst ständig. Düsseldorf gehört dazu ebenso wie Köln, Mainz oder Frankfurt.  

Nicko Cruises verlangt von Gästen, die in einem vom Robert-Koch-Institut (RKI) deklarierten Risikogebiet wohnen, dass sie für Reisen mit einem innerdeutschen Einschiffungsort beim Boarding einen negativen PCR-Test vorweisen. Das Testergebnis darf zum Zeitpunkt der Einschiffung maximal 48 Stunden alt sein. Der Veranstalter empfiehlt, den Test drei Tage vor Reiseantritt durchführen zu lassen. Ebenso verfährt Viva Cruises. Für Bewohner von Risikogebieten sei das Boarding "auch unabhängig der gesetzlichen Vorgaben der Bundesländer nur mit negativem Testergebnis möglich", heißt es auf der Website.

Ausgefülltes Formular genügt

Beim Flussschiff-Anbieter A-Rosa dagegen erhalten alle Gäste im Vorfeld der Reise lediglich ein Formular für eine "Erklärung zur Reisetauglichkeit", das beim Check-In unterschrieben abgegeben werden muss. Ohne unterschriebene Erklärung werde die Einschiffung verweigert, teilt das Unternehmen mit. Zudem wird, wie bei anderen Anbietern auch, vor dem Check-In die Körpertemperatur mittels eines kontaktlosen Infrarot-Thermometers kontrolliert. Auch beim Bonner Kreuzfahrtveranstalter Phoenix Reisen genügt bislang das Ausfüllen eines Formulars, um Gesundheit und Reisetauglichkeit zu dokumentieren.

Keine Ausflüge in Hotspots

Das Anlaufen inländischer Häfen wird ebenfalls zunehmend problematisch. Schließlich stehen Köln, Düsseldorf oder Frankfurt auf der Liste vieler Reisen auf Rhein und Main. Veranstalter A-Rosa erklärt auf Anfrage, man entwickele "alternative Fahrpläne, um sicherzustellen, dass möglichst keine Häfen innerhalb eines Risikogebiets mit einer Reisewarnung angesteuert werden und somit auch nach Möglichkeit keine Quarantänepflicht für Reiserückkehrer ausgelöst wird“. Deshalb würden auch keine Ausflüge in die betroffenen Destinationen angeboten.

Suche nach Alternativen

Von Viva Cruises heißt es, man fahre keine Risikogebiete an und suche "nach schönen Alternativen außerhalb der RKI-Risikogebiete, wo es dann in der Regel auch neue Landausflüge" gebe. Kunden erhalten in diesen Fällen eine Information über den alternativen Reiseverlauf. "Die Flüsse bieten noch viele Alternativen abseits des Mainstreams und ermöglichen es Viva Cruises, aktuell für die Gäste trotz aller Widrigkeiten schöne Routen zu gestalten", schreibt das Unternehmen auf Anfrage.

Anders liege der Fall, wenn ein Risikogebiet Zustiegsort für eine Flusskreuzfahrt sei, betont Viva Cruises. Wenn Flussreisen in Risikogebieten starteten oder endeten, trete eine Transitregelung in Kraft. Bei der Einschiffung in einem Risikogebiet entfalle die Vorschrift der Quarantänepflicht, weil die Gäste sich weniger als 24 Stunden in dem jeweiligen Risikogebiet aufgehalten hätten. Es werde „keine Quarantänepflicht ausgelöst, sofern diese keine Vor- oder Nachübernachtung in dem Gebiet unternehmen“, teilt der Anbieter mit.

Bei Nicko Cruises werden unterdessen alle Landausflüge wie geplant durchgeführt. Sie fänden in kleineren Gruppen statt, teilt das Unternehmen mit. Zudem dürften die Passagiere auch in den innerdeutschen Risikogebieten von Bord gehen und sich frei bewegen. In Mainz würden allerdings momentan keine Innenbesichtigungen zugelassen; daher könne Nicko mit Gästen nicht den Dom von innen besichtigen.

Christian Schmicke

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