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12. Januar 2024 | 15:01 Uhr
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Wie die neue und die alte RTK-Spitze in die Zukunft blicken

In einem Interview mit der FVW äußern sich Ex-RTK-Chef Thomas Bösl und sein Nachfolger Hauke Moll (Foto) zum Datenskandal und den Perspektiven der Kooperation. Mit Blick auf den Skandal bleibt es bei eingeübten Satzschablonen. Auf dem Weg in die Zukunft sollen Reisebüros stärker von Vermittlern zu Vermarktern werden.

Moll Hauke

Hauke Moll will Resebüros stärker zu Vermarktern machen

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FVW-Chefredakteur Alexander Krug ließ in dem Interview wenig unversucht, etwas mehr Licht in die Hintergründe der jahrelangen Weitergabe von Buchungsdaten der Reisebüros durch RTK an FTI zu bringen. Doch seine kritischen Fragen blieben entweder in der Sache unbeantwortet oder der zum RTK-Mutterunternehmen Raiffeisen Touristik Group gewechselte Bösl wiederholte exakt jene Formulierungen, die man aus bisherigen Verlautbarungen kennt.

So erklärte er, das Gutachten der Kanzlei CMS habe "dokumentiert, dass die Arbeit durch einen zu sorglosen Umgang mit Umsatzdaten geprägt war", ohne auf den Vorwurf einzugehen, dass die Aufklärung der Affäre halbherzig wirke. Die internen Kontrollprozesse hätten sich "als nicht ausreichend erwiesen", daher sei das Projekt nicht früher gestoppt worden. Das "Projektteam", das für die Weiterleitung der Daten zuständig gewesen sei, habe die Aufgabe gehabt, für "Konditionsverbesserung zu sorgen", aber das Projekt sei "aus dem Ruder gelaufen", wiederholt Bösl die bekannten Standards. 

Nicht involviert?

Weder Bösl noch Moll, der in der Tat erst 2022 zur FTI-RTK-Tochter TVG gestoßen war, wollen Teil der sogenannten Projektgruppe gewesen sein. Dem Vorwurf, dass die Datenweitergabe nachgewiesenermaßen "von ganz oben mindestens toleriert" gewesen sei, begegnet Bösl weder mit einer Bestätigung noch mit einem Dementi, sondern spricht erneut von einem "im Interesse der Reisebüros gestarteten Projekt", das sich "verselbstständigt" habe. Er habe sich dafür wiederholt entschuldigt und nun solle "ein komplett neues Compliance-System nach höchsten Standards" etabliert und regelmäßigen Audits unterzogen werden.

Die jüngsten Provisionsverhandlungen mit den Veranstaltern dürften für Bösl nicht leicht gewesen sein. Von Vertretern beteiligter Veranstalter war im Gespräch wiederholt zu hören, man wolle die Reisebüros nicht für die Verfehlungen der RTK-Zentrale bestrafen, werde aber sehr wohl bei den Geldflüssen in Richtung der Burghausener Zentrale sparen. Damit konfrontiert erklärt Bösl im Interview, in "intensiven und konstruktiven Gesprächen" habe die Kooperationsallianz QTA, für die Bösl die Verhandlungen führte, für das neue Geschäftsjahr "nicht nur gute, sondern teilweise verbesserte Provisionsvereinbarungen erreichen" können.

Neuer Mann als Teamplayer

Der neue Mann Hauke Moll betont im Hinblick auf seinen Führungsstil, es sei ihm "wichtig, im Team zu arbeiten". Er könne Teams "sehr gut motivieren" und es sei für ihn "selbstverständlich, Fragen zu stellen, Sichtweisen anzuhören und abzuwägen", bevor er Entscheidungen treffe. Er verfolge "insgesamt einen kooperativen Führungsstil", so Moll. Sein neues Führungsteam, dem auch Dennis Conrads und Rainer Gnyp als Prokuristen angehören habe er selbst mit ausgewählt.

Inhaltlich betont der neue Kooperationschef, RTK wolle den Mitgliedern weiterhin "herausragende Konditionen" bieten. Zudem gehe es ihm darum, die Reisebüros stärker von Vermittlern zu Vermarktern zu machen. So könnten Reiseveranstalter neue Kunden über die verschiedenen Kanäle der Büros gut erreichen. Der stationäre Vertrieb habe es in der Hand, potenzielle Kunden anzusprechen, so Moll gegenüber der FVW. Es gehe um aktive Vermarktung, um Anbietern neue Kunden zuzuführen und damit als Reisebüro Geld zu verdienen.

Christian Schmicke

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