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6. März 2020 | 17:41 Uhr
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Wie NCL die Coronakrise überwinden will

Die Ausbreitung des Virus und Maßnahmen nationaler oder lokaler Behörden halten für die Kreuzfahrtreederei derzeit täglich neue Überraschungen parat. Europachef Kevin Bubolz (Foto) sieht das Unternehmen aber gut gerüstet, um die logistischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen.

Bubolz Kevin Managing Director Europe Norwegian Cruise Line

Kevin Bubolz bleibt trotz der Corona-Probleme optimistisch

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Der Buchungsstart im neuen Jahr sei auch im deutschen Markt hervorragend gewesen, sagt Bubolz. Noch bei der Präsentation der Zahlen für das vergangene Jahr am 21. Februar hatte CEO Frank del Rio erklärt, sowohl die Buchungen für 2020 auch die Preise lägen auf vergleichbarer Basis über denen des Vorjahres. 2019 hatte Norwegian Cruise Line bei einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro rund 840 Millionen Nettogewinn erzielt.

Doch nun muss jegliche Planung wohl erst einmal unter Vorbehalt geschehen. Meldungen, nach denen Kreuzfahrtschiffe einzelne Häfen wegen Corona-Verdachtsfällen nicht anlaufen dürfen oder unter Quarantäne gestellt werden, verunsichern die Kundschaft. Auch Bubolz stellt derzeit eine deutliche Zurückhaltung bei Neubuchungen fest. Stornos hagele es aber nicht, betont er.

Immerhin: Die Umroutung der "Norwegian Spirit", die eigentlich in Asien hätte unterwegs sein sollen, auf siebentägige Kreuzfahrten durch das östliche Mittelmeer ab Piräus sei gut angenommen worden. "Die Kunden haben das als neue Möglichkeit angesehen", so der Kreuzfahrtmanager. Wohl nicht zuletzt aufgrund günstiger Preise. "Wenn ein ganzes Schiff so kurzfristig gefüllt werden muss, funktioniert das nur über attraktive Angebote", weiß Bubolz.

Von der Strategie, an den Preiskämpfen in europäischen Kreuzfahrtmarkt nicht teilzunehmen, muss sich NCL in diesem Jahr ein Stück weit verabschieden. Schließlich nimmt die Coronakrise andere Quellmärkte noch deutlich stärker mit. Neben den asiatischen Märkten, die derzeit praktisch brachliegen, zählt dazu auch Nordamerika. "Verglichen mit den Vereinigten Staaten bewahren die Europäer einen deutlich kühleren Kopf", hat Bubolz beobachtet. Das macht die hiesigen Quellmärkte bei allen Problemen zum Hoffnungsträger.

Expansionsstrategie wird nicht angetastet

Insgesamt bleibt der NCL-Manager zuversichtlich, dass die Debatte um das Coronavirus dem Kreuzfahrtmarkt nur einen kurzen Dämpfer verpasst. Auch die Expansionspläne der NCL Holding, die nach den Neuzugängen "Norwegian Encore" im vergangenen Jahr und der kürzlich erfolgten Indienststellung der "Regent's Seven Seas Splendor" in den kommenden sieben Jahren sechs neue Schiffe vorsehen, hält Bubolz nicht für gefährdet.

Und was ist mit den Sorgen der Kundschaft um die Ausbreitung von Viren auf den dicht bewohnten Kreuzfahrtschiffen? „Das Thema haben wir gut im Griff“, ist Bubolz sicher. Die Hygienemaßnahme an Bord, die ohnehin hohen Standards genügten, seien im Zuge der Krise noch einmal verschärft worden. "Damit das Personal Zeit für zusätzliche Arbeiten auf diesem Sektor hat, verzichten wir derzeit auf Schiffsbesichtigungen. Das sorgt für eine gewisse Entlastung", so der Kreuzfahrtexperte. Außerdem sei der Umgang mit Erkrankungen. Auf jedem Schiff befinde sich immer jemand mit einer ansteckenden Krankheit, der Umgang damit sei Alltagsgeschäft.

Für die Kunden sei das laufende Jahr jenseits aller Conona-Hysterie eine echte Gelegenheit, sagt Bubolz: „So günstige Preise wie jetzt waren lange nicht im Markt.“

Christian Schmicke

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