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16. Januar 2020 | 14:32 Uhr
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WWF und Wikinger Reisen sagen Plastikmüll den Kampf an

Wanderreisespezialist Wikinger Reisen hat eine umfangreiche Studie des WWF finanziert, die sich der Vermeidung von Plastikmüll in der Touristik widmet. Konsequenzen, die sich daraus ableiten lassen, wollen beide Partner zur ITB vorstellen. Für sein eigenes Geschäft hat der Veranstalter schon begonnen.

Plastikmüll

WWF und Wikinger Reisen wollen zur Vermeidung von Plastikmüll beitragen

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Das Problem ist riesig: 310 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jedes Jahr weltweit erzeugt. Sie werden deponiert, verbrannt, im besten Fall recycelt. Aber oft genug auch gelangen sie in die Umwelt. Dort verschmutzen sie Strände, Flüsse und Meere und schaden Mensch und Tier. In Gewässern und an den Stränden des Mittelmeerraumes zum Beispiel  steigt in den Sommermonaten die Plastikflut durch Tourismus um 30 Prozent und wird dort zu einer gravierenden Bedrohung für die Tier- und Pflanzenwelt.

Zugleich erwarten die 200 Millionen Touristen, die jährlich in einem der Mittelmeerländer ihren Urlaub verbringen, eine gesunde, saubere Umgebung. Doch die Realität sieht oft genug anders aus: Plastikmüll am Strand und im Wasser, beim Schwimmen, beim Sonnenbaden und beim Spazierengehen. Schon jetzt beziffert der WWF den finanziellen Schaden, den allein die Tourismusindustrie in den Mittelmeerländern durch Plastikverschmutzung erleidet, auf 268 Millionen Euro pro Jahr.

Eine umfassende Problemanalyse mit Fallbeispielen aus Mittelmeerzielen sowie Lösungsansätzen für Hotels und Veranstalter finanzierte Wikinger Reisen mit der Ende vergangenen Jahres fertiggestellten WWF-Studie "Stoppt die Plastikflut", die Strategien aufzeigen will, wie es der Touristik gelingen kann, Plastikmüll zu vermeiden, wo immer er entsteht. "Umweltschutz beginnt schon beim Koffer- oder Rucksackpacken. Wiederverwertbare Artikel sind besser als Wegwerfartikel“, sagt Christian Schröder, im Unternehmen für Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement zuständig. Dieser Hinweis stehe bereits seit Anfang der 1990er in einem Flyer für Wikinger-Gäste.

Erste plastikfreie Reise 

2018 lancierte der Veranstalter die Kampagne „Flas(c)hback“, mit der er das Thema Mehrweg adressiert: von der Plastikflasche über Kosmetikbehältnisse bis zur Einkaufstüte. Pilotpartner war dabei ein Bio-Hotel auf dem Darß in Mecklenburg-Vorpommern. Dort veranstaltete Wikinger unter Mitwirkung des WWF die erste "plastikfreie" Reise.

Auch in Zielen wie Südafrika, Chile oder Thailand ist der Anbieter in Sachen Plastikmüllvermeidung aktiv. Im südlichen Afrika rüstete die Wikinger-Agentur alle Fahrzeuge mit Trinkwasserspendern aus, was allein rund 200.000 Plastikflaschen pro Jahr einsparen soll. Ähnlich in Chile - hier bekommen die Reisegruppen ihr Trinkwasser aus qualitätsgeprüften Brunnen. In Costa Rica, Ecuador und anderen Destinationen besorgen Reiseleiter Wasserkanister, aus denen Urlauber ihre Flaschen füllen können. Bei Picknicks kommen nur wiederverwendbare Teller und Becher auf den Tisch. Und in Thailand unterstützt der lokale Wikinger-Partner die international agierenden "Trash Heroes", die Kunststoffmüll einsammeln.

Plastikfreier Gästebereich im Hotel

Auch das unternehmenseigene Hotel Luz del Mar auf Teneriffa – setzt Wikinger Reisen bereits auf Mehrweg. Das Hotel bindet seine Gäste ein und kommuniziert die Plastikvermeidung schon in den Buchungsunterlagen – inklusive der Aufforderung, wiederauffüllbare Trinkflaschen, Lunchboxen etc. mitzubringen. In ihren Bädern finden Urlauber Seife in Papierverpackung und Spender – keine Portionsverpackungen mit Shampoo, Duschgel, Kamm oder Zahnputzset in Kunststoffverpackungen.

Auch im Saunabereich gibt es nachfüllbare Spender mit Eco-Label- und Nordic-Swan-Label-zertifizierten Produkten. Hinweisschilder informieren über die ökologisch bedingte Umstellung. Hat der Gast Einwegbehältnisse im Koffer, bittet das Hotel mit Hinweis auf die niedrige Recyclingquote Teneriffas darum, diese wieder mit nach Hause zu nehmen. Zur Füllung von mitgebrachten Trinkflaschen steht an der Rezeption ein Wasserspender bereit.

Panel auf dem ITB-Kongress

Auf dem ITB-Kongress diskutieren Wikinger Reisen und der WWF am 5. März ab 16 Uhr, wie Politik und Reiseindustrie in der Plastikmüllvermeidung weitere Fortschritte erzielen können. Mit dabei sind unter anderem die Autorin der WWF-Studie, Martina von Münchhausen und der Wikinger-Nachhaltigkeitsbesauftragte Christian Schröder.

Christian Schmicke

 

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