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24. Mai 2018 | 16:09 Uhr
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Geopolitische Spannungen trüben die Kauflaune nur leicht

Nach starken ersten sechs Monaten im laufenden Geschäftsjahr darf die Touristik auch weiter auf eine gute Buchungslaune der Verbraucher hoffen. Nach Zahlen der Marktforschungsgesellschaft GfK sehen die deutschen Konsumenten die Verschärfung der geopolitischen Lage im Großen und Ganzen noch gelassen. Die Stimmung habe sich im Mai im Wesentlichen behauptet, so die Marktforscher. Die Konjunkturerwartung sei unverändert und auch die Einkommenserwartung lege leicht zu. Dagegen muss die Anschaffungsneigung leichte Einbußen hinnehmen. GfK prognostiziert für Juni einen Rückgang des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat um 0,1 Zähler auf 10,7 Punkte. 

Die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch den amerikanischen Präsidenten habe die Stimmung der Konsumenten nicht sonderlich beeinträchtigt, analysiert die GfK, und bestätigt ihre zu Beginn des Jahres vorgenommene Prognose, wonach der reale private Konsum in diesem Jahr um etwa zwei Prozent steigen wird. Dafür seien vor allem die "überaus guten inländischen Rahmenbedingungen“, wie zunehmende Beschäftigung, steigende Einkommen und moderate Inflation verantwortlich.

Mögliche Risiken für das Konsumklima ergäben sich in erster Linie aus der geopolitischen Lage. Die Konfrontation mit Russland im Syrienkonflikt, aktuell das Aufkündigen des Iran-Atomabkommens durch den amerikanischen Präsidenten sowie drohende Handelssanktionen können die Spannungen weiter erhöhen. Vor allem eine Beeinträchtigung des Handels durch US-Sanktionen würden die Exportnation Deutschland nachhaltig treffen. In diesem Falle wäre auch das bislang gute Konsumklima in Gefahr und die guten Konsumprognosen vermutlich obsolet, warnt das Institut. Zudem könnte auch die Situation in Italien "größere Sprengkraft entfalten als andere Krisenherde".

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