Holidaycheck-Veranstalter bietet Reisen ohne Anzahlung
Die Pauschalreisen können bis eine Woche vor Reisebeginn kostenlos storniert werden, sechs Tage vor Reiseantritt erfolgt die Abbuchung. Die Stornierung kann online über ein Self-Service-Portal von Holidaycheck Reisen vorgenommen werden. Veranstalterchef Vinzenz Greger (Foto) glaubt an einen großen Wurf.
Vinzenz Greger, Chef des Veranstaltergeschäfts des online-Reiseportals, trägt dick auf, wenn es um sein neues Produkt geht. Dieses werde "eine vergleichbare Wirkung wie die Einführung des kostenlosen Versands vor 20 Jahren im Online-Handel" haben, glaubt er. Nach seiner Einschätzung geht es also um nichts geringeres als eine waschechte Revolution.
Statt unmittelbar nach der Buchung, wie gemeinhin üblich, das erste Viertel des Reisepreises zu kassieren, streicht der Anbieter das Geld erst sechs Tage vor der Abreise ein. Davor können die Kunden gebuchte Reisen ohne Kosten stornieren. Anschließend gibt es allerdings kein zurück mehr, wenn der Veranstalter die Reise nicht von sich aus absagt.
Wettbewerbsvorteil und Liquiditätsnachteil
Aus Kundensicht ist das Angebot durchaus interessant; schließlich bleibt das Geld länger auf dem Konto und bis eine Woche vor der Abreise entsteht kein finanzielles Risiko. Allerdings werden die meisten Reisen momentan ohnehin sehr kurzfristig gebucht und es gibt so gut wie nirgendwo Kapazitätsengpässe.
Wirklich spannend wird es erst, wenn sich das Buchungsverhalten wieder normalisiert. Denn die Kalkulation der Veranstalter basiert in der Regel darauf, dass in der eher reisearmen Winterzeit Anzahlungen auf Buchungen für den Sommer kassiert werden und die Liquidität steigern. Zudem kassieren die Airlines, je nach vertraglicher Vereinbarung, ihr Geld in vielen Fällen vorab. Für ein umfangreiches Angebot auf der Basis des anzahlungsfreien Paketes, das der Veranstalter "Holidaycheck Flex" nennt, ist also eine gut gefüllte Kasse notwendig.
Christian Schmicke
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