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26. Februar 2024 | 17:42 Uhr
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Neuauflage für das Handbuch Reiserecht

Mit der kürzlich erschienen Neuauflage gibt das Handbuch Reiserecht des Kemptener Reiserechtsexperten und Professors Ernst Führich Antworten auf die wichtigsten Rechtsfragen im Tourismus. Das Standardwerk mit knapp 1.500 Seiten erscheint in der neunten Auflage.

Justiz Paragraph

Ernst Führich und Ansgar Staudinger bringen die neunte Auflage des Handbuchs Reiserecht heraus

Führich gibt das Buch gemeinsam mit Professor Ansgar Staudinger heraus. Daneben wirken Professorin Charlotte Achilles-Pujol für das Luftbeförderungsrecht, Professor Markus Artz für das Beherbergungsrecht und die Gastronomie, Rudi Ruks für die Reiseversicherungen, den Bahn-, Bus und Schiffsverkehr und Rechtsanwältin Uta Stenzel für das Wettbewerbsrecht an dem Werk mit.

Inhaltlich widmet sich die Neuauflage unter anderem der Umsetzung der EU-Pauschalreise-Richtlinie 2015/2302, die laut Führich in Folge der Pandemie einem ersten Praxistest unterzogen worden ist. Vor allem die offenen Fragen des kostenlosen Rücktritts von der Reise gelangten vor die Gerichte. Die Urteile des Europäischen Gerichtshofs zwingen nach Führichs Erkenntnis in vielen Bereichen der Pauschalreise zum Umdenken. So habe sich das Verständnis der Preisminderung bei Reisemängeln grundlegend verändert.

Wichtige Rolle des EuGH

Der EuGH habe dem deutschen Recht etwa die Entlastung des Veranstalters durch das allgemeine Lebensrisiko der Reisenden weggenommen und entschieden, dass alle Auswirkungen von höherer Gewalt wie Naturkatastrophen oder Corona, aber auch Streikfolgen das Recht auf Preisanpassung unberührt lassen. Gleichgültig, aus welchem Grund versprochene Leistungen beim Flug oder im Hotel nicht erbracht worden seien, müsse der bezahlte Reisepreis anteilig zurückbezahlt werden.

Im Bereich der Luftbeförderung ist Führich zufolge die Rechtsprechung beginnend mit den Eingangs- und Berufungsinstanzen bis hin zu den Entscheidungen des EuGH "überbordend". Beispielhaft nennt er etwa die strenge Haftung für Personenschäden an Bord oder beim Ein- und Aussteigen. Aber auch die Reichweite von Entlastungstatbeständen beim Anspruch auf eine pauschale Ausgleichszahlung von 250 bis 600 Euro bei Nichtbeförderung, Flugverspätungen und Flugannullierungen nach der Fluggastrechte-Verordnung beschäftigte die Justiz, vor allem im Zuge der Covid-19-Pandemie sowie beim Streik des eigenen Personals einer Fluggesellschaft.

Von Vermietung bis zu Fahrgastrechten

Im Bereich der Hotelbeherbergung und Ferienhausmiete war die Pandemie laut dem Rechtsexperten ebenso Auslöser für zahlreiche Streitfragen. Dies gelte nicht minder mit Blick auf den Vertragsabschluss im Internet bei Kostenfallen auf Webseiten. In die Überarbeitung mit einbezogen wurden auch die Fahrgastrechte-Verordnung der Bahn, angrenzende Bereiche wie die Umsetzung der Warenkauf- und digitale Inhalte-Richtlinie und die aktuellen Rechtsfragen zu Online-Vertrieb und Online-Produktion von Reisen.

Führich/Staudinger, Reiserecht, 9. Aufl., Verlag C.H.Beck München 2024, 1351 Seiten, 199 Euro.

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