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23. Februar 2025 | 19:23 Uhr
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Vergleichsportal Idealo fordert Milliarden von Google

Das zum Medienkonzern Springer gehörende Preisvergleichsportal Idealo legt im Rechtsstreit gegen Google nach und fordert vor dem Landgericht Berlin im Rahmen einer Schadensersatzklage eine Strafzahlung in Höhe von mindestens 3,3 Milliarden Euro von dem dominanten Suchmaschinenbetreiber.

Google-Suche

Das Preisvergleichsportal Idealo will Google auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagen

Der Vorwurf: Google habe seine marktbeherrschende Stellung missbraucht, um seinen eigenen Shopping-Dienst in der Google-Suche systematisch zu bevorzugen und damit Wettbewerber wie Idealo massiv zu benachteiligen.

Die Klage basiert auf einem richtungsweisenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 10. September 2024. Darin bestätigte das Gericht, dass Google seine eigene Preisvergleichsplattform in den Suchergebnissen systematisch bevorzugt und damit gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. Der EuGH stellte klar, dass dieses Verhalten nicht nur den Wettbewerb verzerrt, sondern auch Verbraucher benachteiligt, indem sie bewusst in eine von Google gesteuerte Preisübersicht gelenkt werden.

Der Rechtsstreit zwischen Idealo und Google zieht sich bereits seit Jahren hin, wurde jedoch zunächst ausgesetzt, um die Entscheidung des EuGH abzuwarten. Mit der nun erweiterten Schadensersatzforderung und der erneuten Einreichung von Schriftsätzen bekräftigt Idealo seine Entschlossenheit, sich gegen das marktbeherrschende Verhalten von Google zu wehren.

Nicht nur Schadensersatz, sondern auch umfassende Auskünfte von Google gefordert

Das Unternehmen fordert nicht nur finanzielle Entschädigung, sondern auch umfassende Auskünfte über den von Google generierten Traffic, die Umsätze und Gewinne im Zusammenhang mit dem eigenen Produkt- und Preisvergleichsdienst in Deutschland. Dies soll verdeutlichen, wie massiv der Schaden für Wettbewerber und Verbraucher durch das langjährige Marktverhalten von Google tatsächlich ist.

Idealo betreibt in verschiedenen Sparten Preisvergleichsportale. Den Geschäftsbetrieb der Reise-Preisvergleichsseiten für Unterkünfte sowie für Paket- und Pauschalreisen wurde zum 30. September 2024 eingestellt. Der Flugpreisvergleich soll dagegen fortgeführt werden.

Pascal Brückmann

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